Alexander Mies hat beim Regenchaos am Nürburgring bewiesen, worauf es ankommt: Geduld und Ehrgeiz zeichneten sich am Ende aus
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Alexander Mies war nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring überglücklich: "Das war für mich das bisher härteste Rennen, das ich gefahren bin. Umso schöner, dass wir gewonnen haben." Im BMW M3 GT4 von Bonk motorsport lag Mies am Ende eines sehr ereignisreichen Rennens gemeinsam mit Wolf Silvester, Emin Akata und Jochen Übler in Front.
Am gesamten Wochenende hing drohend eine Unwetterwarnung wie ein Damoklesschwert über dem Nürburgring, schwere Regenfälle waren angekündigt. Bis zum Start war davon aber noch nichts zu merken, allerdings deuteten erste dunkle Wolken bereits an, was da kommen würde. Trotzdem entschied sich Bonk motorsport für Slicks, was sich als die richtige Wahl herausstellen sollte.
Vom Start weg brannte die direkte Konkurrenz ein regelrechtes Feuerwerk ab, während es Mies und seine drei Fahrerkollegen etwas ruhiger angehen ließen. Während also vorne ein Porsche und ein Aston Martin um die Führung balgten, sortierte sich Mies auf Rang drei direkt vor dem Schwesterauto von Bonk motorsport ein. Der Mannschaft war klar, dass das 24-Stunden-Rennen nicht in den ersten Runden gewonnen werden würde, sondern nur über konstant gute Leistungen. Nach vier Runden hatte es dann auch den Aston Martin erwischt, der mit Motorschaden die Segel streichen musste.
Mit dem dann einsetzenden Regen, wurde auch der Porsche langsamer und musste sich hinter den beiden BMW einreihen, die von nun an den Ton angaben. Bis kurz vor 23.00 Uhr vergrößerte das Team den Abstand zum Drittplatzierten - zu dem Zeitpunkt eine Ginetta GT4 - auf über drei Minuten. Doch der immer stärker werdende Regen zwang die Rennleitung dazu, das Rennen zu unterbrechen. Als es dann gut elf Stunden später wieder weiter ging, waren die Zeitabstände dahin, da die Unterbrechung wie eine lange Safety-Car-Phase gewertet wurde.
Bei äußert schwierigen Streckenverhältnissen war es nun die Ginetta, die sich etwas absetzen konnte. "Zwei Stunden vor Schluss habe ich nicht mehr mit dem Klassensieg gerechnet", gab Mies zu. Doch der Heiligenhauser setzte alles auf eine Karte und gab noch einmal Vollgas. Nach dem Motto "alles oder nichts" holte er Runde um Runde auf, zog an der Ginetta vorbei und legte über eineinhalb Minuten Abstand zwischen sich und den Gegner.
Das Schwesterauto konnte leider keinen Geleitschutz mehr geben, da es durch einen Reifenschaden auf den dritten Rang zurückfiel. Alexander Mies freute sich am Ende nicht nur über seinen Sieg, sondern auch über das gute Gesamtergebnis seines Teams.