Der VLN-Unfall, der einem Zuschauer das Leben kostete, wird intensiv untersucht: Hat die Staatsanwaltschaft dem Nürburgring die Lizenz entzogen?
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Der für einen Zuschauer tödliche Unfall im Rahmen der 61. Westfalenfahrt, des ersten Saisonlaufes zur VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, zieht Konsequenzen nach sich. Wie am Sonntag bekannt wurde, veranlasst der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) auf der gesamten Nordschleife eine Rennpause für Autos der Klasse GT3 und vergleichbarer Leistungsstufen, um die Umstände des Crashs abschließend zu klären. Das 24-Stunden-Rennen in sechs Wochen gerät unter Druck.
Die Auszeit soll so lange andauern, bis Experten die Ursachen für den Abflug des Nissan-Piloten Jann Mardenborough in die Zuschauerränge gefunden haben. Das bedeutet: Ende offen. Dazu heißt es hinter vorgehaltener Hand, die Staatsanwaltschaft hätte dem Nürburgring im Rahmen einer Routinemaßnahme vorübergehend die Genehmigung entzogen, Rennveranstaltungen auszurichten.
Dabei soll es jedoch nicht um die Fahndung nach Schuldigen gehen, sondern darum, die Ermittler ihre Arbeit machen zu lassen. Stimmen Prognosen von circa einer Woche, wäre der Rennbetrieb von dieser Maßnahme gar nicht betroffen. DMSB-Generalsekretär Christian Schacht erklärt: "Wir können und wollen nach einem Unfall dieser Art nicht zur Tagesordnung übergehen. Wir sind alle noch tief bestürzt und in Gedanken bei der Familie des Unfallopfers."
Die Sicherheit der Teilnehmer und insbesondere der Zuschauer müsse oberste Priorität haben, so Schacht weiter: "Daher müssen wir die Details zum Unfallhergang analysieren, über notwendige Konsequenzen beraten und diese dann umsetzen. Erst danach können Fahrzeuge mit ähnlichen Leistungsdaten wie das Unfallfahrzeug wieder auf der Nordschleife zum Einsatz kommen."
Noch tappen die Verantwortlichen allerdings im Dunkeln: "Alle Spekulationen führen daher derzeit zu nichts. Unser erklärtes Ziel ist es, auf der Nordschleife dauerhaft sicheren Motorsport zu ermöglichen - für Teilnehmer wie für Zuschauer. Welche Maßnahmen notwendig sind, um dieses Ziel unter Berücksichtigung der aktuellen Vorfälle nicht aus dem Blick zu verlieren, werden wir gemeinsam mit dem Streckenbetreiber und anderen Beteiligten schnellstmöglich prüfen."