In Erinnerung an Allan Simonsen: Christina Nielsen, eine 21-jährige Dänin, sichert sich den Titel in der Gentlemen-Wertung des GT-Masters
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Der Gentlemen-Champion 2013 im ADAC-GT-Masters ist eine Frau: Christina Nielsen, 21 Jahre alt aus Dänemark, sicherte sich mit dem vierten Klassensieg im vorletzten Saisonrennen vorzeitig den Titel. Die Dänin ist die erste Frau in der siebenjährigen Geschichte des GT-Masters, der ein Titelgewinn gelang. Für die 21-Jährige, die auch bereits im Formel-Masters startete, ist es der bisher größte Erfolg ihrer Motorsportkarriere: "Ich war unheimlich nervös vor dem Rennen und bin sehr erleichtert, dass ich den Titel schon im ersten Lauf einfahren konnte. Damit können wir nun entspannt in das Finale am Sonntag starten und die Saison hoffentlich mit einem weiteren guten Ergebnis beenden."
Die ehrgeizige Porsche-Pilotin ist erst in der fünften Saison im Motorsport aktiv. Ihr Renndebüt gab Nielsen in der Formel Ford, 2010 und 2011 war sie im Formel-Masters am Start. Im vergangenen Jahr entschied sich Nielsen zum Klassenwechsel und dem Umstieg vom Formelauto in einen GT-Sportwagen.
"Meine Familie hat eine lange Beziehung zu Farnbacher, mein Vater ist bereits in der Vergangenheit für das Team von Horst Farnbacher gestartet", erzählt Nielsen. "Daraus hat sich die Idee entwickelt, mal einen Porsche auszuprobieren. Das hat mir auf Anhieb gut gefallen." Nielsen stieg im vergangenen Jahr mit Farnbacher in den Porsche-Carrera-Cup ein und wechselte zu Saisonbeginn in das GT-Masters.
Zum Motorsport kam die in Aarhus lebende Studentin allerdings nicht durch ihren Vater Lars-Erik, der selbst jahrelang erfolgreich an Langstreckenrennen teilnahm: "Eine Freundin hat mich auf eine Kartbahn mitgenommen. Ich habe dort erstmals ein Kart ausprobiert und gleich mal viele Jungs hinter mir gelassen. Das Kart fahren hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich wusste, dass ich Rennen fahren wollte."
Im GT-Sportwagen tritt Nielsen nun in die Fußstapfen ihres Vaters. Die Dänin träumt davon, eines Tages einmal bei den 24 Stunden von Le Mans zu starten: "Es wäre toll, wenn es vielleicht in der Zukunft mit einem Start in Le Mans klappt. Mein Vater stand in Le Mans vor einigen Jahren in der GT-Klasse auf dem Podium. Es ist für mich ein Traum, eines Tages dort auch einmal auf dem Podium zu stehen."
Die erste Saison im GT-Masters war für Nielsen sehr emotional. Nielsen startete zu Saisonbeginn mit ihren Landsmann Allan Simonsen, der im Juni bei den 24 Stunden von Le Mans tödlich verunglückte. Gemeinsam fuhren die Dänen zum Saisonauftakt in Oschersleben gleich im ersten Rennen zum Klassensieg und beendeten die folgenden drei Rennen auf dem Podium. Auf dem Sachsenring startete Nielsen dann mit Marco Seefried, bei den weiteren Läufen mit den Porsche-Spezialisten Sean Edwards, Nick Tandy und Kuba Giermaziak.
"Mein Ziel war in diesem Jahr, gemeinsam mit Allan um den Titel im GT-Masters zu fahren. Nun habe ich unser gemeinsames Ziel alleine vollendet und es geschafft, im Andenken an Allan die Gentlemen-Klasse zu gewinnen", sagt sie.