Extremsportler Felix Baumgartner erklärt, wie er sich im Rahmen der VLN auf seinen Start beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife vorbereitet
© Foto: xpbimages.com
Am 14. Oktober 2012 sorgte Felix Baumgartner mit seinem Weltrekord-Sprung vom Rand der Stratosphäre für Furore. Derzeit bereitet sich der 45-jährige Österreicher auf ein neues Abenteuer vor: Gemeinsam mit Frank Biela, Marco Werner und Pierre Kaffer startet Baumgartner am 21./22. Juni auf einem Audi R8 LMS beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.
In Vorbereitung auf diesen Einsatz war Baumgartner am vergangenen Samstag beim dritten Saisonlauf der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) am Start. Der Nordschleifen-Neuling teilte sich den Audi mit Kaffer und erlebte ein gelungenes Rennen in der "Grünen Hölle". Nach der Renndistanz von vier Stunden freute sich das Duo über Platz 14 im Gesamtergebnis.
Beim Anfang April stattgefundenen Qualifikationsrennen für den 24-Stunden-Klassiker hatten Kaffer/Baumgartner den R8 LMS von Audi-Race-Experience bereits für das prestigeträchtige Top-30-Qualifying qualifiziert. Wenn Baumgartner seine Erfahrungen aus dem Qualifikationsrennen mit jenen vergleicht, die er am vergangenen Wochenende in der VLN gesammelt hat, erkennt er einen wesentlichen Unterschied.
Verkehr auf der Nordschleife eine große Herausforderung
"Am vergangenen Wochenende waren 200 Autos auf der Strecke unterwegs. Das war etwas ganz anderes als bei meinem ersten Rennen, als es gerade einmal 60 Autos waren", erklärt Baumgartner und führt an: "Bei so vielen Autos auf der Strecke ist das Überholen nicht einfach. Man muss voll konzentriert sein und genau darauf bedacht sein, keines der anderen Autos zu erwischen."
Ans absolute Limit des R8 sei der Extremsportler bisher noch nicht gegangen. "Die Nordschleife in unter neun Minuten zu fahren, ist für den Anfang schon mal nicht schlecht. Ich weiß, dass ich hier und da noch ein paar Sekunden herausholen kann. Das bedeutet aber auch, dass ich mehr riskieren müsste. Je schneller man fährt, desto mehr Risiko geht man ein", so Baumgartner.
Im aktuellen Stadium seiner Rennfahrerkarriere gehe es dem 45-Jährigen zunächst darum, so viel wie möglich Erfahrung zu sammeln: "Mir geht es vor allem darum, die Rennen zu Ende zu fahren. Jeder Kilometer, den ich im Rennen zurücklege, hilft mir, voranzukommen. Das ist der Grund, warum ich noch nichts an Maximum gehe."
Noch ein Testlauf vor dem 24-Stunden-Rennen
So gelte es derzeit, die Leitplanke unbedingt zu vermeiden. Dies ist Baumgartner auch am Samstag wieder gelungen. Bevor es am 21./22. Juni ernst wird, steht für Baumgartner noch ein weiteres Vorbereitungsrennen auf dem Plan: Am 17. Mai startet er erneut mit Kaffer beim vierten VLN-Saisonlauf, der 45. Adenauer ADAC Simfy-Trophy.
Die Erfahrungen auf der Nürburgring-Nordschleife sind jedoch nicht Baumgartners erste in einem Rennwagen. Bereits im Oktober 2013 startete der Österreicher beim Saisonfinale des Volkswagen-Scirocco-R-Cup in Hockenheim. Auch auf der Rallye-Piste war der Stratos-Held bereits unterwegs. Zudem wäre er Anfang Dezember beim Race of Champions in Bangkok am Start gewesen, doch das Event musste aufgrund der politischen Unruhen in Thailand abgesagt werden.