Nach der Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs werden die Tempolimits auf der Nürburgring-Nordschleife in der nächsten Saison wieder abgeschafft
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Im nächsten Jahr darf auf der Nürburgring-Nordschleife wieder uneingeschränkt Gas gegeben werden. Mit einem Maßnahmenkatalog wollen die Streckenbetreiber dafür sorgen, dass die aktuell bestehenden Tempolimits ab der Saison 2016 wieder aufgehoben werden. Das erklärt Nürburgring-Geschäftsführer Carsten Schumacher im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
"Bis zum Saisonstart 2016 werden sieben Maßnahmen umgesetzt. Wenn die Maßnahmen umgesetzt sind, dann werden die Tempolimits auf der Nordschleife ab Saisonstart 2016 Geschichte sein", so Schumacher. Die Geschwindigkeitsbeschränkungen waren in Folge des tödlichen Unfalls beim Saisonauftakt der VLN-Langstreckenmeisterschaft eingeführt worden. Dort war ein GT3-Fahrzeug von Nissan am Flugplatz abgehoben und in den Zuschauerbereich geflogen, wobei ein Besucher getötet worden war.
Daraufhin wurde die Geschwindigkeit in diesem Streckenabschnitt auf 200 km/h, am Schwedenkreuz und auf der Döttinger Höhe auf 250 km/h begrenzt worden. "Man kann sicherlich anderer Meinung sein, aber für mich ist das eine richtige Konsequenz gewesen", verteidigt Schumacher die umstrittene Maßnahme, die unter Fans und Fahrern viel Kritik geerntet hatte. Der Nürburgring-Geschäftsführer stellt jedoch klar: "Ohne dies hätte die Saison 2015 in der Form nicht stattfinden können", gibt jedoch zu: "Natürlich hat es uns aber geschadet. Es ist klar, dass eine Rennstrecke mit Geschwindigkeitsbeschränkung ein Anachronismus ist."
Deshalb sollen diese so schnell wie möglich wieder verschwinden, weshalb der Nürburgring eng mit dem Automobilweltverband FIA zusammenarbeitet. "Wir haben frühzeitig Gespräche mit der FIA begonnen. Diese Gespräche hätten wir ohnehin führen müssen, denn die Lizenz für die Strecke wäre Ende 2016 ausgelaufen", sagt Schumacher.
"Wir haben einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, der im ersten Schritt von der FIA akzeptiert wurde. In einem zweiten Schritt haben wir diese Maßnahmen priorisiert", so Schumacher weiter. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem eine bessere Sicherung der Zuschauerbereiche an den Nordschleife. Nach Umsetzung aller Maßnahmen soll dann durch eine neue Lizenz der Rennbetrieb auf der Nordschleife für drei weitere Jahres bis Ende 2019 gesichert sein.