In einem offenen Brief wandte sich VLN-Gesellschafter-Vorsitz Rolf Krimpmann nun an Ministerpräsidentin Malu Dreyer - Heute Podiumsdiskussion um Ring-Zukunft
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Das leidige Thema um die Zukunft des Nürburgrings beschäftigt die Beteiligten in der Region schon eine ganze Weile. Anlässlich der neusten Entwicklungen wird heute Abend um 19:00 Uhr in der Graf-Ulrich-Halle in Nürburg eine Podiumsdiskussion abgehalten werden, bei der Insolvenzverwalter, Politiker, Gewerbevertreter und auch Mitglieder vom Verein 'Ja zum Nürburgring' anwesend sein werden. Der 'SWR4' hat zu dieser Diskussion im Rahmen der Sendung "SWR4 Klartext Nürburgring - wie geht es weiter?" eingeladen.
In einem offenen Brief wandte sich nun auch der Vorsitzende der Gesellschafter der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN), Rolf Krimpmann, an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. In diesem heißt es auszugsweise: "Die derzeitige Entwicklung am Nürburgring gibt uns Anlass zu tiefer Sorge. Insbesondere die Ankündigung der Insolvenzverwalter der Nürburgring GmbH, kurzfristig ein bedingungsfreies Bietverfahren für die Sportstätte des Nürburgrings einzuleiten, hat uns alarmiert. Die VLN sieht darin ein falsches Signal sowie ein hohes Risikopotenzial für den Breitensport und die Region."
"Ihre in der vergangenen Woche getroffene Aussage, dass die Herausnahme des Rings aus dem Veräußerungsprozess 'in unser aller Sinne' ist und jetzt mit einem 'sorgfältig vorbereiteten Verhandlungsprozess mit der Europäischen Kommission' dieses Ziel erreicht werden soll, erfüllt uns mit Hoffnung", heißt es weiter. "Wir möchten Sie und die ganze Landesregierung ermutigen, diese Linie mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln in die Praxis umsetzen, da wir glauben, dass der Sport nicht ohne Grund in Art. 40 Abs. 4 der Landesverfassung von Rheinland-Pfalz verankert wurde."
"Der Sport propagiert wichtige Werte wie Teamgeist, Solidarität, Toleranz und Fairplay und trägt zur Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung bei. Das gilt ganz besonders für den Breiten-Motorsport, für den wir stehen. Allerdings benötigen wir dazu auch eine Sportinfrastruktur, die zugänglich und bezahlbar bleibt. Wir sind für unseren Sport auf den Nürburgring und ganz besonders auf die Nordschleife angewiesen."
"Jeder potenzielle Eigentümer/Betreiber der Sportstätte des Nürburgrings verfügt über ein 'natürliches Monopol' und betreibt zudem eine Anlage, die im Gemeinwohl steht. Eine solche Einrichtung ist am Besten in der öffentlichen Hand aufgehoben. In jedem Fall erachten wird Sicherungsmechanismen zugunsten des Sports für unabdingbar. Dies muss vor der Einleitung eines Veräußerungsprozesses geschehen, da ansonsten vollendete Tatsachen geschaffen werden", fordert Krimpmann.
Wie es mit dem Nürburgring letztlich nun weitergeht, ist unklar. Allerdings sollen derzeit keine Beeinträchtigungen stattfinden, auch das Formel-1-Rennen am 7. Juli wird wie geplant ausgetragen.