Zweiter Sieg von Christian Engelhart und Nick Tandy auf dem Lausitzring - Mit seinem viertem Saisonsieg baut Engelhart baut Tabellenführung aus
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Grenzenloser Jubel und tiefste Enttäuschung lagen am Sonntag auf dem Lausitzring im GT-Masters innerhalb von nur zwei Runden: Das Porsche-Duo Swen Dolenc und Martin Ragginger (Fach) verlor in einem dramatischen Finale nach einem Ausrutscher zwei Runden vor dem Rennende den fast sicher geglaubten Sieg. Vom Pech ihrer Markenkollegen profitierten Christian Engelhart und Nick Tandy (Schütz), die im Porsche 911 die Führung erbten und ihren Triumph aus dem Samstagsrennen wiederholten.
Hinter dem Porsche erkämpften sich Claudia Hürtgen und Dominik Schwager (Schubert Motorsport) im BMW Z4 vor der Corvette von Daniel Keilwitz/Diego Alessi (Callaway) den zweiten Platz. In einem spannenden Zieleinlauf kamen die ersten fünf Sportwagen innerhalb von nur 2,4 Sekunden ins Ziel. "Das Wochenende war einfach nur ein Traum", jubelte Engelhart, der mit dem vierten Saisonsieg seine Tabellenführung ausbaute.
Ragginger und Dolenc kontrollieren Rennen
Bis zur vorletzten Rennrunde sah alles nach einem souveränen Durchmarsch des Porsche von Dolenc/Ragginger aus. Ragginger gewann von der Pole-Position den Sprint zur ersten Kurve und setzte sich von den Gegnern ab. Bis zum Fahrerwechsel auf Teamkollege Dolenc baute der Österreicher ein Polster von 6,5 Sekunden auf, während sich hinter dem Porsche Nick Tandy und Maximilian Götz (MS) ein über 30-minütiges Duell um den zweiten Platz lieferten. Nach dem Fahrerwechsel im führenden Porsche beeindruckte Amateur-Pilot Dolenc. Der Tabellenführer der Amateurwertung hatte die Verfolger fest im Griff, kontrollierte den Vorsprung und fuhr seinem scheinbar größten Erfolg im GT-Masters entgegen.
Doch der vermeintliche Triumph verwandelte sich in herbe Enttäuschung, als Dolenc in der vorletzten Runde in den Kies rutschte. "Das Auto hat aus einem uns noch unbekannten Grund nicht mehr verzögert und so rutschte Swen ins Kiesbett", sagte Teamchef Alex Fach. Engelhart, der den zweiten Platz zuvor erst gegen Sebastian Asch (MS) und anschließend gegen Hürtgen im BMW Z4 verteidigen mussten, übernahm die Spitze und ließ sich den vierten Saisonsieg nicht mehr nehmen.
"Ich habe nicht mit dem Sieg gerechnet, denn ich hatte größte Schwierigkeiten, mich gegen die Verfolger zu wehren. Aber heute war ich für meine Gegner wohl wie eine Mauer", sagte Engelhart nach dem Rennen. Teamkollege Tandy: "Es war auch für mich in der ersten Rennhälfte sehr hart, denn ich hatte stets Druck von hinten. Wir haben darauf gehofft, dass Dolenc in der zweiten Rennhälfte dem starken Druck nicht standhält und hatten selbst ein absolut fehlerfreies Rennen. Der Schlüssel zum Sieg war am Samstag wie auch am Sonntag unsere gute Startposition, denn im Rennen kam keiner an uns vorbei."
Verfolgergruppe fährt im Fotofinish über die Ziellinie
Nur 0,7 Sekunden hinter den Siegern kamen Hürtgen und Schwager ins Ziel, nachdem sich Hürtgen kurz vor dem Ende noch an Mercedes-Pilot Asch vorbeikämpfte, der mit Getriebeproblemen haderte. Der Sohn von Tourenwagenlegende Roland Asch musste sich letztendlich auch noch der Corvette von Alessi/Keilwitz geschlagen geben, die vor Asch/Götz Dritte wurden. Mit Chancen auf einen Podiumsplatz waren auch Maximilian Buhk und Andreas Simonsen (Heico) im Mercedes-Benz SLS AMG gestartet. Am Ende fehlten den Fünftplatzierten nur 1,2 Sekunden zu einem Podiumsplatz.
Im bestplatzierten Audi R8 fuhren Edward Sandström und Christopher Mies (Prosperia) auf Rang sechs vor dem Mercedes-Benz SLS AMG von Titelverteidiger Alexandros Margaritis (27, Köln) und Lance David Arnold (Heico). Die Top-Zehn komplettierten der Mercedes-Benz SLS AMG von Florian Stoll /Daniel Dobitsch (MS), der BMW Z4 der beiden Niederländer Jeroen den Boer/Simon Knap (DB) und der Porsche 911 von Mario Farnbacher/Niclas Kentenich (Farnbacher).
Dolenc verlor zwei Runden vor dem Rennende nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch einen weiteren Erfolg in der Amateurwertung. Der Sieg bei den Amateuren ging so an Corvette-Pilot Toni Seiler (Callaway), der sich nur mit einem knappen Vorsprung von 0,6 Sekunden vor Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR) im Aston Martin V12 Vantage über die Ziellinie rettete. Rene Bourdeaux (Kasko) komplettierte in einem Porsche 911 das Podium in der Amateurwertung.