Rebellion fährt beim Petit Le Mans ungefährdet zum Sieg, während Klaus Graf und Lucas Luhr sich den Meistertitel sichern - DeltaWing auf Position fünf
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Der Ausflug in die USA hat sich für Rebellion gelohnt. Die Schweizer Mannschaft, die normalerweise in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start geht, gewann das Petit Le Mans, das Saisonfinale der American-Le-Mans-Series (ALMS). Nach 394 Runden auf der Rennstrecke von Road Atlanta wurden Neel Jani, Andrea Bellicchi und Nicolas Prost (Lola-Toyota) als Sieger abgewinkt. Den Meistertitel in der LMP1-Klasse sicherten sich trotz eines langen Reparaturstopps das Pickett-Duo Klaus Graf und Lucas Luhr (HPD ARX-03a), die beim Rennen in Braselton von Porsche-Werksfahrer Romain Dumas unterstützt wurden.
Von der Pole-Position aus gestartet übernahm Jani zunächst die Führung, allerdings konnte der Schweizer Verfolger Luhr nicht abschütteln. In Runde 35 übernahm der Deutsche die Spitze, doch kurz darauf wurde das spannende Duell der beiden Teams vorzeitige beendet. Bei einem Überrundungsmanöver kollidierte Luhr in Runde 43 mit dem Porsche von Peter LeSaffre. Dabei wurde die Radaufhängung der HPD beschädigt. Die Reparaturpause dauerte 65 Minuten, wodurch das Pickett-Team 41 Runden verlor.
Da sie am Ende des Rennens jedoch mehr als 70 Prozent der Renndistanz des Sieger zurückgelegt hatten, wurden Graf/Luhr/Dumas auf Position drei der Klasse gewertet und brachten damit die Meisterschaft in der ALMS unter Dach und Fach. "Als mir das Team sagte, dass wir die Meisterschaft gewonnen haben, war ich sehr erleichtert", sagt Graf. "Wir haben in diesem Jahr viele Rennen gewonnen und daher die Meisterschaft auf jeden Fall verdient. Aber richtig realisiert habe ich es noch nicht", so der Deutsche.
Nachdem Pickett aus dem Rennen war, fuhr Rebellion einen ungefährdeten Sieg entgegen. "Wir wussten, dass wir eigentlich nur auf der Strecke bleiben mussten, aber es gab so viel Verkehr", sagt Sieger Bellicchi. "Aber das Team hat mich über den Funk gut unterstützt." Rebellion führte 381 von 394 Runden das Rennen an, im Ziel betrug der Vorsprung der Schweizer auf die Zweitplatzierten Level5-Mannschaft Scott Tucker/Christoph Bouchut/Luis Diaz (HPD ARX-03b) drei Runden. Auf Platz drei fuhren Tucker und die Franchitti-Brüder Dario und Marino im zweiten Level5-HPD. Tucker und Bochut gewannen damit auch die LMP2 und sind Meister dieser Klasse.
Eine starke Vorstellung zeigte der revolutionäre Nissan-DeltaWing bei seinem zweiten Renneinsatz nach den 24 Stunden von Le Mans. Gunnar Jeannette und Lucas Ordonez zeigten von Startplatz 42 aus in der Anfangsphase eine furiose Aufholjagd. Schon nach 37 Minuten fuhr der DeltaWing auf Position zehn, von der aus sich Jeannette und Ordonez mit einer problemlosen Fahrt weiter nach vorne arbeiteten. Im Ziel belegte der DeltaWing mit sechs Runden Rückstand auf den Sieger Gesamtposition fünf.
In der GT-Klasse siegte der ExtremeSpeed-Ferrari von Scott Sharp, Johannes van Overbeek und Toni Vilander. Dabei mussten sie sich jedoch harten Angriffen der Werks-Corvette von Jan Magnussen, Antonio Garcia und Jordan Taylor erwehren, die auf Position zwei in der Klasse fuhren. Auch der RLL-BMW von Jörg Müller, Bill Auberlen und Jonathan Summerton kämpft lange um die Spitze in der GT, fiel in der Schlussphase durch Boxenstrafe auf Position drei zurück. Ihre Teamkollegen Dirk Müller, Uwe Alzen, Jonathan Summerton wurden Vierte, dahinter folgte mit Jörg Bergmeister, Patrick Long, Patrick Pilet (FlyingLizard) der beste Porsche auf fünf.