Beim Sichtungsfinale auf dem Lausitzring kämpfen vier Talente um einen Platz als Porsche-Junior und eine volle Saison im deutschen Carrera-Cup
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Wer wird der neue Porsche-Junior für den deutschen Porsche-Carrera-Cup 2016? Am Lausitzring ging der Sichtungsprozess in die letzte Runde. Aus mehr als hundert Bewerbern haben sich vier Nachwuchstalente für das Finale auf der Rennstrecke qualifiziert. Am Dienstag und Mittwoch trafen sich die Kandidaten, um einen der begehrten Förderplätze für den Carrera-Cup zu bekommen. Der Deutsche Marvin Dienst, der Südafrikaner Raul Joshua Hyman, der Schweizer Kevin Jörg und der Norweger Dennis Olsen waren die Finalisten. Nach umfangreichen Tests und Interviews bei der ersten Auswahlrunde in Potsdam qualifizierten sie sich für das Shootout auf der Rennstrecke.
Marvin Dienst kommt aus dem hessischen Lampertheim und sicherte sich am vergangenen Wochenende den Titel in der Formel 4. Raul Joshua Hyman wurde in Südafrika geboren, lebt mittlerweile in London und fährt in der Formel-3-Europameisterschaft. Kevin Jörg kommt aus Weesen in der Schweiz und feierte Erfolge in der Formel Renault ebenso Dennis Olsen aus dem norwegischen Valer i Ostfold. Die Fahrer haben bislang keine Erfahrung aus einer GT-Rennserie.
Bei dem Test im 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup stand jedem Fahrer die gleiche Anzahl Reifen zur Verfügung und die Nachwuchstalente erarbeiteten gemeinsam mit den Porsche-Ingenieuren eine Fahrzeugabstimmung. Bei der Datenanalyse bekamen die Piloten wertvolle Tipps von Porsche-Junior Sven Müller, der als Referenzfahrer vor Ort war.
In mehreren Fahrsessions wurde ein Rennwochenende mit Training, Qualifying und Rennen simuliert. Das aussichtsreichste Talent erhält eine Fördersumme in Höhe von 150.000 Euro und eine umfangreiche Betreuung: Fahrer-Coach Sascha Maassen steht den Porsche-Junioren als Instruktor zur Seite. Schulungen in den Bereichen Medien, Fitness und mentale Vorbereitung stehen ebenso auf dem Programm wie Sponsorentermine.
"Erstmals konnten sich Kandidaten für diese Form der Förderung selbst bewerben. Wir haben mehr als hundert Anfragen erhalten und für die erste Stufe der Sichtung in Potsdam acht Talente eingeladen, aus denen wir vier Piloten zum Fahrtest ausgewählt haben. Sie haben uns alle beeindruckt und es wird nicht einfach einen Junior auszuwählen. Neben Schnelligkeit auf der Strecke zählen auch Persönlichkeit, Teamfähigkeit und Kommunikationsverhalten. Wir werten alle Daten in den kommenden Wochen akribisch aus und entscheiden uns dann", erklärte Andrea Hagenbach, Leiterin des Porsche-Junior-Programms.
Der Kandidat aus den internationalen Porsche-Markenpokalen startet im kommenden Jahr im Porsche-Supercup, der Gewinner aus dem Kreis der Piloten ohne GT-Erfahrung fährt im Carrera-Cup. Talentsichtungsprogramme besitzen bei Porsche eine lange Tradition. Zahlreiche geförderte Piloten haben damit den Aufstieg in den internationalen GT- und Prototypensport geschafft. Zuletzt gelang Michael Christensen und Earl Bamber der Sprung vom Junior zum Porsche-Werksfahrer.