Fünf Klassensiege für Porsche-Kunden beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring: Falken in der Gesamtwertung auf Rang neun, Werksteam ohne Zielankunft
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Beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings haben sich Porsche-Kundenteams erneut stark präsentiert. Trotz Regen, Nebel und Hagelschauern, die bei der größten Motorsportveranstaltung Deutschlands für teilweise extreme Streckenbedingungen sorgten, feierten sie vor mehr als 200.000 Fans insgesamt fünf Klassensiege.
Mit dem Porsche 911 GT3 Cup gewannen das Black-Falcon-Team TMD Friction die Klasse SP7 und Rent2Drive die Klasse SP6. Die Teams Manthey Racing (SP-X) und Raceunion-Teichmann (Cup3) holten mit dem Porsche Cayman GT4 Clubsport ebenso Klassensiege wie das TMD Friction, das mit dem Porsche 911 Carrera auch in der Klasse V6 nicht zu schlagen war.
Die Aufholjagd des vom Porsche-Werksteam Manthey eingesetzten 911 GT3 R ging dagegen am Sonntagvormittag unvermittelt zu Ende. Bei der 44. Auflage des Eifel-Klassikers waren noch knapp fünf Stunden zu fahren, als der 500 PS starke Renner aus Weissach in seiner 100. Runde auf der Strecke stehen blieb. Der Däne Michael Christensen lag mit der Startnummer 912 zu diesem Zeitpunkt auf dem fünften Platz.
Seine Teamkollegen Richard Lietz, Frederic Makowiecki und Jörg Bergmeister erlebten den Ausfall an der Box mit. Da es kurz zuvor wieder zu regnen begonnen hatte, hatten sie gehofft, sich in der Schlussphase des Rennens noch weiter verbessern zu können. Schließlich hatte Jörg Bergmeister am Samstag nach der dreistündigen Rennunterbrechung wegen eines Unwetters auf der nassen Strecke nicht weniger als acht Konkurrenten überholt.
Für das Porsche-Werksteam stand das Rennen von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen. Bereits in der zweiten Runde schlug Nick Tandy im 911 GT3 R mit der Startnummer 911 in die Leitplanken ein. Das Auto war von den Manthey-Mechanikern nach einem Unfall im Top-30-Qualifying mit großem Einsatz über Nacht repariert worden und erst kurz vor dem Warmup am Samstagmorgen wieder einsatzbereit.
Bestes Porsche-Team in der Gesamtwertung wurde schließlich Falken, mit dessen 911 GT3 R Wolf Henzler, Martin Ragginger, Peter Dumbreck und Alexandre Imperatori den neunten Platz belegten. "Wir sind mehr als zufrieden mit unserem Rennergebnis", freut sich Falken-Europachef Markus Bögner. "Auch dieses Mal konnten unsere Reifen zeigen, dass sie es mit den widrigsten Witterungsbedingungen aufnehmen können. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an unseren Partner Schnabl-Engineering, die bei der Einstellung unseres neuen Porsches ihr ganzes Können wieder einmal unter Beweis gestellt haben."
Weitere Porsche-Stimmen zum Rennen
Frank-Steffen Walliser (Motorsportchef): "Meine Glückwünsche gehen an unsere Kundenteams, die bei diesem Rennen über 24 Stunden allen Widrigkeiten getrotzt und unter schwierigsten Bedingungen Klassenerfolge gefeiert haben. Für unser Werksteam war es trotz einer hoch motivierten und extrem engagierten Leistung von Fahrern und Crew leider kein so erfolgreiches Wochenende. Dabei haben sie alle Rückschläge wie den Ausrutscher im Qualifying und den frühen Verlust unserer Nummer 911 klaglos weggesteckt und für unser gemeinsames Ziel weiter ihr Bestes gegeben."
"Die 912 war das einzige Auto, das phasenweise mit der Spitze mithalten konnte. Wir lagen auf dem fünften Platz und waren auch darauf vorbereitet, den Regen zu nutzen. Doch es hat nicht sollen sein. Unseren Fans kann ich versprechen, dass wir zurückkommen und es besser machen werden. Großes Lob nach Monaco: Unser Porsche-Junior Matteo Cairoli hat das 250. Rennen des Porsche-Supercup gewonnen. Auf einem Straßenkurs so abgeklärt zu sein, ist schon beeindruckend."
Richard Lietz (911 GT3 R #912): "Es ist unglaublich, welche Wetterkapriolen man auf der Nordschleife während eines 24-Stunden-Rennens erleben kann. Da war wirklich alles dabei - Regen, Hagel und Nebel, manchmal auch alles auf einmal. Zum Glück hat mich mein Ingenieur Andrea über Funk vier oder fünf Mal vor dem Hagelschauer gewarnt und mich eindringlich gebeten, doch bitte noch langsamer zu fahren als ich es angesichts der Unwetterfront und der nassen Strecke ohnehin schon tat."
"Ohne seine mit italienischer Leidenschaft vorgetragene Warnung wäre vermutlich auch ich, wie so viele, in den Leitplanken gelandet. Am Ende hat es für uns leider trotzdem nicht ganz gereicht. Doch wir wissen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um im nächsten Jahr stärker zurückzukommen."
Michael Christensen (911 GT3 R #912): "Unsere Ingenieure wissen noch nicht genau, was das Problem ist. Das Auto ist plötzlich ausgerollt, ich konnte nicht herunterschalten. Der Motor ging aus und ließ sich nicht mehr starten. Das war's. Dieses Rennen ist und bleibt unberechenbar und hat seinem Ruf auch diesmal wieder alle Ehre gemacht. Auf der anderen Seite bietet die Nordschleife einem Rennfahrer Momente, die er auf keiner anderen Strecke der Welt erlebt."
Frederic Makowiecki (911 GT3 R #912): "Wir hatten uns gut auf das Rennen vorbereitet. Mit diesem Wetter konnten wir natürlich nicht rechnen. Trotzdem hatten wir ein gutes Paket, mit dem wir unter normalen Umständen aufs Podium hätten fahren können. Schade, dass unsere starke Teamleistung nicht belohnt wurde."
Jörg Bergmeister (911 GT3 R #912): "Das war leider nicht das Wochenende, das wir uns alle gewünscht hatten. Es hat aber trotzdem wieder sehr viel Spaß gemacht, mit dem 911 GT3 R an diesem außergewöhnlichen Rennen teilzunehmen. Wir nehmen auf jeden Fall wichtige Erfahrungen mit, die uns weiterbringen werden. Die Devise für uns muss lauten: 2017 wiederkommen und besser machen."