Bei regnerischen Wetterbedingungen fuhr das Mamerow-Tean zum ersten Saisonsieg für Audi im GT Masters - Herzschlagfinale der Top-Drei
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Typisches Eifelwetter machte den ersten von zwei Läufen des GT-Masters im Rahmen des Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring zu einem Rennsportkrimi. Bei schwierigen Bedingungen mit zu Beginn nasser und in der zweiten Rennhälfte abtrocknender Sprintstrecke des Nürburgrings fuhren Rene Rast und Christian Mamerow (Mamerow) im Audi R8 den ersten Saisonsieg für die Marke mit den vier Ringen ein. Nur 1,6 Sekunden dahinter kamen in einem spannenden Finale Dino Lunardi/Maxime Martin (Alpina) im BMW Alpina B6 und Christian Engelhart/Sean Edwards (Schütz) im Porsche 911 ins Ziel.
"Für einen Sieg braucht es neben einem gewissen Maß an Können auch das nötige Quäntchen Glück, und das hatten wir heute endlich einmal", freute sich Mamerow über seinen Premierensieg im GT-Masters. Beim Start zum siebten Saisonlauf konnte das 40 Fahrzeuge starke Feld erst nach der zweiten Runde Vollgas geben. Auf regennasser Strecke wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety-Car gestartet. Nachdem das Safety-Car in der zweiten Runde in die Box abbog, hatte Rast seinen großen Moment.
Noch in der Mercedes-Arena überholte der Audi-Pilot den Mercedes-Benz SLS AMG von Polesetter Sebastian Asch (MS-Racing) in einem sehenswerten Manöver auf der Außenseite. Einmal in Führung liegend, spielte Rast seine ganze Erfahrung auf dem regennassen Nürburgring aus und setzte sich bis zum Fahrerwechsel auf Teamkollege Mamerow um bis zu 8,1 Sekunden von Verfolger Asch ab.
Rast setzt sich früh an die Spitze
In der zweiten Rennhälfte wurde es bei abtrocknender Strecke und immer wieder leichten Schauern aber nochmals eng für Mamerow. Sowohl Martin im Alpina als auch Edwards im Porsche 911 holten auf, mussten sich aber schließlich mit den Plätzen zwei und drei zufrieden geben. "Der Start hat großen Spaß gemacht, ich habe mich gewundert, dass Asch so weit innen gefahren ist, und konnte ihn gut auf der Außenbahn überholen", freut sich Sieger Rast. "Danach habe ich versucht, immer am Limit zu fahren und einen möglichst großen Vorsprung herauszufahren."
Mamerow musste in der zweiten Rennhälfte nicht nur mit den Gegnern kämpfen, sondern auf abtrocknender Strecke auch auf seine Regenreifen achten. "Ich musste mir immer nasse Stellen suchen und meine Reifen schonen, dabei habe ich dann versucht, den Abstand zu den Verfolgern zu wahren. Ein Überrundeter hielt mich dann noch etwas auf, dadurch wurde es am Ende spannender, als es mir lieb war."
Als Vierte verpassten Christiaan Frankenhout und Kenneth Heyer (Heico) das Podium nur knapp, waren aber schnellstes Team mit einem Mercedes. Eine Position dahinter als Fünfter durfte sich Titelverteidiger Alexandros Margaritis zusammen mit Lance David Arnold (Heico) in einem weiteren Flügeltürer-Mercedes über sein bisher bestes Saisonergebnis freuen. Margaritis zog kurz vor Rennende noch am BMW Z4 von Claudia Hürtgen/Dominik Schwager (Schubert Motorsport) vorbei, die Sechste wurden.
Polesetter zu spät an der Box
Viel Pech hatten Asch und Teamkollege Maximilian Götz. Nach Platz zwei in der ersten Rennhälfte kam Asch sieben Sekunden zu spät zum Fahrerwechsel und wurde dafür mit einer Stopp-und-Go-Strafe belegt. Auf abtrocknender Strecke setzte Götz dann auf profillose Slicks und kämpfte sich noch auf Platz sieben nach vorn.
Auf Platz acht und neun sorgten Dominik Baumann/Hari Proczyk und Andreas Simonsen/Maximilian Buhk mit ihren Mercedes-Benz SLS AMG für ein starkes Teamergebnis von Heico. Beim Heimrennen fuhren alle vier Flügeltürer des direkt am Nürburgring beheimateten Mercedes-Teams in die Punkteränge. Die Top-Zehn rundeten Mario Farnbacher/Niclas Kentenich (Farnbacher) ab, die trotz Zeitstrafe nach einem Vergehen am Start beim ersten Einsatz im einem Porsche 911 als Zehnte noch einen Punkt holten.
Einen deutlichen Sieg fuhr Porsche-Pilot Swen Dolenc (Fach) in der Amateurwertung ein. Der Porsche-Verkäufer hatte am Ende gut 13 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Aston Martin V12 Vantage von Amateurtabellenführer Kristian Poulsen (Young-Driver-AMR). Einen möglichen Sieg des Dänen vereitelte eine Zeitstrafe, nachdem der Aston Martin-Pilot nach einem Kontakt mit der Corvette von Tabellenführer Diego Alessi (Callaway) eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Als Dritter schaffte der Münchener Rene Bourdeaux (Kasko) im Porsche 911 erstmals den Sprung auf das Amateurpodium.
Asch und Götz haben im zweiten Rennen am Sonntag eine zweite Chance, die Pole Position in ein gutes Ergebnis umzumünzen. Götz startet im Mercedes-Benz SLS AMG vom ersten Startplatz vor dem Porsche 911 von Martin Ragginger (Fach). Dahinter geht Martin im BMW Alpina vor Jan Seyffarth (Seyffarth) im Mercedes-Benz SLS AMG ins Rennen.