Eine Aufholjagd führte die Audi-Piloten von Startplatz 15 zum ersten Saisonerfolg in Oschersleben - Christina Nielsen erste weibliche Siegerin in der Unterwertung
© Foto: ADAC
Oschersleben ist ein gutes Pflaster für den ehemaligen DTM-Piloten Christian Abt. In der Saison 2009 fuhr er in der Magdeburger Börde den GT-Masters-Titel ein. Vier Jahre später triumphierte das neu formierte Team um den Allgäuer mit Christopher Mies und Rene Rast am Steuer eines Audi R8 beim Saisonstart nach einer starken Aufholjagd. Von Startpostion 15 fuhr das Duo zum Sieg. Die Ränge zwei und im drei gingen bei einem turbulenten Rennen auf nasser Strecke an Porsche-Piloten.
Philip Frommenwiler und Mario Farnbacher sowie Robert Renauer und Martin Ragginger erklommen das Podest. Die nasse Strecke in Oschersleben sorgte für Action von der ersten bis zur letzten Runde. Schon am Start ging es heiß her: Der von der Pole-Position gestartete Maximilian Buhk im Mercedes und Porsche-Pilot Christian Engelhart waren sich über die Vorfahrt in der ersten Kurve nicht einig. Lachender Dritter war Robert Renauer, der sich an die Spitze setzte und den Gegnern anschließend nur noch die Rückleuchten seines 911 zeigte.
Bis zum Fahrerwechsel legte Renauer einen Vorsprung von 15 Sekunden zwischen sich und seine Verfolger, den GT-Masters-Neueinsteiger Frommenwiler im Porsche und Sergej Afanasiev in einem SLS AMG. Nach dem Fahrerwechsel von Renauer auf Ragginger schmolz der Vorsprung des führenden Porsche rapide: Der Österreicher kämpfte durch einen Defekt am Auspuff mit Leistungsverlust und musste Markenkollege Farnbacher, der den 911 von Frommenwiler übernommen hatte, die Führung überlassen.
Unverhofft kam für Rast doch oft
Farnbacher konnte sich an der Spitze aber nicht ausruhen: Von hinten näherte sich Audi-Pilot Rast, der gemeinsam mit vom 15. Startplatz mit einer rasanten Aufholjagd begeisterte. Zehn Minuten vor Rennende konnte Farnbacher den Attacken des früheren Porsche-Supercup-Dominators nicht mehr standhalten. Rast übernahm die Spitze und siegt mit 8,2 Sekunden Vorsprung. "Am Start ging es in der ersten Kurve sehr chaotisch zu, aber ich konnte genau die richtige Lücke finden", erklärt Co-Sieger Mies.
"Dann hing ich allerdings hinter einer Gruppe von mehreren Konkurrenten fest und kam nicht vorbei. Das Team hat großartig reagiert und mich sehr früh zum Fahrerwechsel einbestellt. Durch einen perfekten Boxenstopp konnte Rene dann vier Plätze gewinnen." Für Rast kam sein vierter Gesamtsieg im GT-Masters unerwartet: "Von Startplatz 15 aus rechnet man eigentlich nicht damit, ein Rennen zu gewinnen. Aber der Regen hat uns heute in die Karten gespielt. Christopher ist ein toller Start gelungen, schon nach der ersten Runde war er Siebter, durch den frühen Boxenstopp konnten wir dann an die Spitze fahren."
Frey mit solidem Debüt
Hart umkämpft war in der Schlussphase nicht nur der Sieg, sondern auch Platz drei in einem spannenden Zweikampf zwischen Ragginger und dem Champion von 2011, Dino Lunardi in einem R8. Ragginger setzte sich schließlich vor dem Italiener und dessen Teamkollegen Philipp Geipel durch, Rang fünf ging an Nico Verdonck und Frank Kechele beim Renndebüt ihres brandneuen Ford GT.
Ausgerechnet in der "Gentlemenwertung" macht im Regen von Oschersleben eine Frau alle Männer nass: Die ehemalige Formel-Masters-Fahrerin Christina Nielsen siegte beim GT-Masters-Debüt in einem Porsche 911 gemeinsam mit ihrem dänischen Landsmann Allan Simonsen und schenkte Teamchef Horst Farnbacher damit doch noch einen Siegerpokal. Platz zwei ging an Remo Lips, der in einer Corvette von Lennart Marioneck unterstützt wurde. Das Podium komplettierten Eduard Leganov und Fabian Hamprecht im Lamborghini Gallardo.
Die ehemalige DTM-Pilotin Rahel Frey landete in ihrem ersten GT-Masters-Rennen gemeinsam mit Markus Winkelhockauf Rang neun. Damit unterlag die Schweizerin im Duell der schnellsten Damen Claudia Hürtgen im BMW Z4, die zusammen mit Dominik Baumann einen Rang vor dem Audi R8 ins Ziel kam. Ein turbulentes Rennen mit zwei Ausrutschern, einer Durchfahrtsstrafe und Rang elf erlebte Titelverteidiger Maximilian Götz gemeinsam mit Buhk im SLS AMG. Im zweiten Lauf am Sonntag haben die beiden die Chance, ihr Ergebnis vom Samstag zu verbessern. Götz startet in das zweite Rennen vor Corvette-Pilot Daniel Keilwitz und Christian Mamerow vom ersten Startplatz.