Die zehn Österreicher im Starterfeld des GT-Masters wollen sich am Red-Bull-Ring vor ihren Landleuten gut in Szene setzen
© Foto: ADAC
Sportwagen-Routiniers, erfolgshungrige Nachwuchstalente, schnelle Lokalmatadore und sieben Kurven, die es in sich haben: Insgesamt zehn Österreicher treten am kommenden Wochenende beim einzigen Gastspiel des GT-Masters in Österreich auf dem Red-Bull-Ring an. Die zehn Österreicher stellen bei ihrem Heimspiel auf der schnellsten Strecke im GT-Masters-Kalender nach Piloten aus Deutschland die zweitgrößte Nation. Den kürzesten Weg zum Red-Bull-Ring hat Lokalmatador Gottfried Grasser (Grasser) aus Knittelfeld, für den der Red-Bull-Ring nur fünf Minuten von seiner Haustür entfernt liegt.
"Ich bin schon sehr nervös", sagt Grasser vor seinem Heimrennen, bei dem er sich im Lamborghini Gallardo mit einem prominenten Teamkollegen verstärkt. Andrea Piccini, ein Fahrer aus dem Siegertrio der 24 Stunden von Spa, teilt sich den Lamborghini mit Grasser. "Zusammen mit Andrea ist im Qualifying ein Platz in den Top-15 unser Ziel. Wir setzen unseren neuen Lamborghini erst seit dem vorherigen Rennen ein, machen aber gute Fortschritte." Grasser erwartet auf seiner Heimstrecke ein sehr enges Rennen: "Auf dem Red-Bull-Ring wird es nochmals spannender als bisher. Die Strecke ist mit den nur sieben Kurven nicht ganz so kompliziert, daher wird das Feld nochmals enger zusammenrücken."
Neben Grasser startet auf dem Red-Bull-Ring ein zweiter Lokalmatador. Hari Proczyk (Heico) lebt zwar mittlerweile bei Köln, stammt aber aus St. Margarethen am Red-Bull-Ring und ist zusammen mit Dominik Baumann aus Rum in Tirol bestplatzierter Österreicher im GT-Masters. Im vergangenen Jahr stand das österreichische Duo bei seinem Heimspiel auf dem Podium, dort wollen Baumann/Proczyk auch in dieser Saison wieder hin. "Mit neuen Fahrern, Marken und Teams ist die Wettbewerbsdichte im GT-Masters in der aktuellen Saison nochmals höher", sagt Baumann. "Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis im Qualifying, um eine gute Perspektive für die beiden Rennen zu haben.
Österreicher steuern auch McLaren, Corvette und Aston Martin
In einem weiteren Mercedes-Benz SLS AMG startet Daniel Dobitsch (MS-Racing), der auch einen engen Bezug zur Steiermark hat. "Mein Vater ist in der Steiermark aufgewachsen, zum Rennen auf dem Red-Bull-Ring erwarten wir viele Freunde und Sponsoren", sagt der mittlerweile in Südtirol lebende Dobitsch, der sich den Flügeltürer mit Florian Stoll teilt. Der Hotelier freut sich nicht nur aufgrund der großen Unterstützung auf das Rennen in den Alpen: "Die Strecke ist toll und hat durch die besondere Lage eine ganz einige Charakteristik. Es gibt viele Höhenunterschiede, dazu drei schnelle Vollgaspassagen, das macht den besonderen Charme des Red-Bull-Rings aus."
Einen der spektakulärsten Supersportwagen im GT-Masters steuert Philipp Eng (MRS). Das Nachwuchstalent aus Salzburg, der auch schon einen Formel-1-Boliden von Williams testete, startet zusammen mit Christian Ott in einem McLaren MP4-12C und will bei seinem Heimrennen die zuletzt ansteigende Formkurve in ein gutes Ergebnis ummünzen. Ebenfalls am Start im mehr als 40 Fahrzeuge starken Feld des GT-Masters sind Mario Dablander (Callaway) aus Ötztal-Bahnhof, der sich eine Corvette mit Remo Lips teilt und der Rallye-Pilot Peter Ebner (Leipertt) aus Wolfsberg, der in einem Lamborghini Gallardo mit Raffael Bader antritt.
Stuck-Brüder hoffen auf erfolgreichen Start in zweite Saisonhälfte
In den Dienst seines Teamkollegen Swen Dolenc stellt sich Porsche-Ass Martin Ragginger (Fach) aus Wals bei Salzburg. Für Dolenc, Tabellenführer bei den Amateuren, kämpft Ragginger um Punkte in der Amateurwertung. Eine starke Leistung zeigte Ragginger bereits beim Rennen auf dem Nürburgring, als er den Porsche 911 in die erste Startreihe stellte und sich anschließend gemeinsam mit Dolenc als Fünfter über sein bisher bestes Saisonergebnis freuen durfte. "Der Red-Bull-Ring hat lange Geraden und unser Porsche 911 einen guten Topspeed, daher bin ich zuversichtlich, dass wir die Chance auf ein gutes Ergebnis haben", sagt Ragginger vor seinem Heimrennen.
Wie süß der Sieger-Champagner beim Heimspiel schmeckt, wissen Ferdinand und Johannes Stuck (Young-Driver-AMR) noch aus der Saison 2011, als die Söhne von Rennsportlegende Hans-Joachim "Strietzel" Stuck einen Lauf auf dem Red-Bull-Ring gewannen. Im neuen Aston Martin V12 Vantage peilen die Stuck-Brüder auch jetzt wieder ein gutes Ergebnis an. "Wir wollen die Chance nutzen und auf dem Red-Bull-Ring erfolgreich in die zweite Saisonhälfte starten", sagt Johannes Stuck, der in der Saison 2011 gemeinsam mit Bruder Ferdinand zum Vizetitel im GT-Masters fuhr. "Die Strecke ist sehr charakteristisch, auf schnelle Geraden folgen sehr harte Bremspunkte. Entscheidend wird das Qualifying, denn ich erwarte, dass es auf dem Red-Bull-Ring die engsten Rennen der Saison gibt."