Der Glickenhaus P4/5 Competizione kann nach einem schweren Unfall am Flugplatz das Rennen nicht in Angriff nehmen - Lauck: "Bei 230 das Heck verloren"
© Foto: Ottmar Arenz
Für die Scuderia Cameron Glickenhaus gab es am Freitag beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2016 kein Glück: Der P4/5 Competizione #703 (Bovington/Lauck/Harris/Bernhardt) musste nach einem schweren Unfall im Streckenabschnitt Flugplatz auf der Nürburging Nordschleife vom Rennen abgemeldet werden, wie SCG via Twitter bekanntgab. Manuel Lauck, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß, überstand den Unfall ohne größere Blessuren. Die 24 Stunden auf dem Nürburgring im Live-Stream
Im Gegensatz zum P4/5 kann Lauck das Rennen aber in Angriff nehmen, schließlich startet er auch noch auf dem SCG003 #701 an der Seite von Franck Mailleux, Jeroen Bleekemolen und Felipe Laser. "Alles okay, nur ein paar blaue Flecken", sagt Lauck im Interview mit 'Motorsport-Total.com', nachdem er im Medical Center durchgecheckt wurde. "Es wird sicher noch die eine oder andere Prellung zum Vorschein kommen, aber es war sicher weniger schlimm als es aussah."
Zum Unfallhergang sagt Lauck: "Ich war auf einer schnellen Runde und wollte nochmal versuchen, ins Top-30-Qualifying zu kommen. Ich habe beim Einlenken bei 230 km/h das Heck verloren. Zwar habe ich noch versucht, gegenzulenken, aber es hatte sich schon zu weit eingedreht. Da war ich dann nur noch Passagier." Lauck schlug ungewöhnlich spät erst auf Höhe des zweiten Rechtsknicks am Flugplatz in die Leitplanke auf der linken Seite ein, wo sich keine Reifenstapel mehr befanden.
Der Aufprall war so hart, dass das Chassis aufgerissen ist. "Keine Chance, das auf die Schnelle zu reparieren", winkt Lauck ab. Was der Grund für den Unfall ist, wird noch evaluiert. " Wir schauen noch in die Daten, ob ich vorher über irgendwelchen Dreck gefahren bin. Die WTCC war vorher unterwegs, die sehr viel cutten und die Strecke verschmutzen. Vielleicht ist da noch ein Stück Dreck gewesen, das ich nicht gesehen habe."
Bei einem VLN-Rennen im Jahre 2006 flogen an genau dieser Stelle hintereinander die drei führenden Porsche ab. Damals wurde Kühlwasser als Ursache festgestellt. Ob sich die Geschichte wiederholt hat, möchte der Doppelstarter aber nicht bestätigen: "Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe keine Flagge gesehen, von daher gehe ich mal davon aus, dass es meine Schuld war und dass ich zu schnell war. Aber wie gesagt, wir schauen noch, da es eigentlich ungewöhnlich ist, an einer solchen Stelle das Auto so zu verlieren."
Während Manuel Lauck noch auf der #701 das Rennen bestreiten kann, ist für seine Teamkollegen Jethro Bovington, Chris Harris und Patrick Bernhardt das Wochenende gelaufen. "Natürlich habe ich mich entschuldigt", sagt Lauck. "Auf der einen Seite ist es Teil des Motorsports. Jeder weiß, dass das passieren kann. Trotzdem ist natürlich jeder in so einem Moment geknickt und enttäuscht." Doch er verspricht, dass das Fahrzeug wieder aufgebaut wird. Ob es zu einem weiteren Renneinsatz kommt, wird dann von James Glickenhaus abhängen.