Der Erfolgsballast machte Alpina auf dem Red-Bull-Ring schwer zu schaffen - Lunardi und Martin nun auf Rang zwei der Gesamtwertung
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1380 kg Leergewicht inkl. 50 kg Erfolgsballast und die Berg-und-Talbahn des Red-Bull-Ring in Österreich waren harte Bedingungen für den BMW-Alpina B6 GT3 beim Start in die zweite Saisonhälfte des GT-Masters. Die beiden Rennen auf der ehemaligen Formel-1-Strecke in der Steiermark verliefen erwartet mühsam für Alpina. Titelverteidiger Dino Lunardi und Maxime Martin blieben dank eines vom Reglement vorgeschriebenen Erfolgsballastes nach dem zuletzt erfolgreichen Wochenende auf dem Nürburgring im Juli nun in Österreich punktelos.
Allerdings hatte Alpina in Österreich Glück im Unglück: Da die engsten Meisterschaftskontrahenten von Lunardi/Martin ebenfalls kaum punkteten, liegen die Alpina-Piloten auf Tabellenrang zwei, nur drei Punkte hinter den Tabellenführern Alessi/Keilwitz (Corvette), die im zweiten Rennen in Führung liegend mit Motorschaden ausrollten.
Bereits im Vorfeld waren die Erwartungen von Alpina gedämpft, denn nachdem Lunardi/Martin zuletzt die Tabellenführung erkämpften, war der BMW-Alpina B6 GT3 mit der Startnummer eins auf dem Red-Bull-Ring das schwerste Auto im Feld. Auf den langen Bergaufstücken des Red-Bull-Rings war das hohe Gewicht eine große Hypothek. Im Qualifying erreichte Lunardi Position neun und Martin Position 17, allerdings mit einem aggressiven Fahrwerks-Setup, das für das Rennen nicht übernommen werden konnte.
Glück im Unglück für Alpina
Nach dem Start zum ersten Rennen musste sich Lunardi aber dem Druck der Gegner beugen und fiel auf Rang 13 zurück. Aufgrund des hohen Gewichtes konnte der Franzose wie auch sein belgischer Teamkollege nicht attackieren, so stand am Ende Rang 13. Auch im Lauf am Sonntag verlor Startfahrer Martin zunächst einige Positionen und lag nach der ersten Runde auf Rang 22. Im weiteren Rennverlauf profitierten die Alpina-Piloten dann von Strafen und Ausfällen der Gegner und lagen auf Rang 12, als der BMW-Alpina ebenfalls nach einem Verstoß beim Boxenstopp eine Durchfahrtsstrafe erhielt und Lunardi das Rennen auf Rang 17 beendete.
"Das war leider kein besonders erfolgreiches Wochenende für uns, allerdings hatten wir Glück im Unglück, da es unseren direkten Gegnern in der Meisterschaft auch nicht besser erging", sagte Martin nach dem Rennen. "In den letzten Monaten wurde unser B6 von der Fahrzeugeinstufung immer weiter eingebremst. Bei den nassen Verhältnissen am Nürburgring hat sich das nicht so dargestellt, hier wurde es allerdings sehr anschaulich."
Enger Kampf an der Tabellenspitze
"Mit 50 kg Erfolgsballast war der B6 sehr schwerfällig auf dem Red-Bull-Ring. Mit Tabellenplatz zwei und nur drei Punkten Rückstand können wir nach diesem Wochenende sehr zufrieden sein", so Alpina-Teamchef Andreas Bovensiepen. "Die Tabellenspitze ist nun enger zusammengerückt. Es wird noch spannender in der Meisterschaft und läuft auf einen Kampf zwischen Corvette, Porsche, Mercedes und Alpina hinaus. Die Konkurrenz im GT-Masters wird immer härter. Viele Gegner, die zu Saisonbeginn noch nicht aussortiert waren, mit neuen Autos an den Start gingen oder Kinderkrankheiten hatten, haben aufgeholt."
"Da die Leistung unseres BMW-Alpina beschnitten wurde und wir Gewicht zuladen mussten, ist es für uns jetzt natürlich sehr schwer, mitzuhalten. Wir haben zudem im zweiten Rennen eine Durchfahrtsstrafe erhalten, da ein Mechaniker bei Einfahrt unseres B6 in die Box zum Fahrerwechsel die rote Boxenlinie zu früh überschritten hat. Allerdings wären wir auch ohne die Strafe punktelos geblieben", so der Teamchef. In einem zweiten Alpina starteten auf dem Red-Bull-Ring Florian Spengler und Johannes Leidinger. Die Engstler-Piloten machten mit schnellen Zeiten im freien Training und im Warm-Up auf sich aufmerksam, in den beiden Rennen fuhren Spengler/Leidinger auf die Plätze 19 und 14.