Die Fusion von Grand-Am und ALMS wird in der Szene positiv aufgenommen - Greg Pickett warnt davor, dass die Fans über den Erfolg entscheiden werden
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Die Fusion zwischen Grand-Am und der American Le-Mans-Series (ALMS) ist unter Dach und Fach. Nun beginnt die Vorbereitungsarbeit für die erste gemeinsame Saison 2014. Viele Details müssen noch geklärt werden. Abgesehen vom Namen der neuen Serie ist auch noch das technische Reglement offen. LMP1-Autos wird es nicht geben, das steht bereits fest. Derzeit geht man davon aus, dass die Daytona-Prototypes die Topklasse stellen wird und die LMP2 die untere Klasse. Dazu wird es auch die GT-Fahrzeuge geben. In den USA wurde die Fusion unter den Beteiligten positiv aufgenommen, denn die neue Meisterschaft bietet aus Marketingsicht mehr Potenzial.
Derzeit kämpfen in der ALMS lediglich Pickett und Dyson um die Siege. In Zukunft sollen es mehr Teams sein. "Die Umstände unter denen wir in den vergangenen Jahren gefahren sind, waren zwar sehr konkurrenzfähig, aber nicht perfekt", merkt Greg Pickett an. "Der Zusammenschluss hat das Potenzial die Sportwagen-Szene in diesem Land auf ein neues Level zu heben. Dennoch sind Veränderungen nie einfach und es gibt noch viel zu tun, bis diese gemeinsame Serie dort ist, wo sie sein soll."
"Der Sport ist bekannt für seine Technologie, weltklasse Motorsport und interessante Rennautos. Die Autos machen Spaß, sind cool zu fahren und toll zu besitzen." Pickett mahnt zur Vorsicht. Die ALMS wurde von Dan Panoz auch für die Fans gegründet. Die Serie sollte für die Besucher offen sein und Motorsport zum Angreifen bieten. Das unterstreicht auch Pickett. "Der Erfolg wird nicht am neuen Format oder den Teilnehmern entschieden, sondern von den Fans. Ich habe in meiner langen Zeit in diesem Business und als Rennfahrer gelernt, dass die Fans wankelmütig, aber gleichzeitig vorhersehbar sind."
"Sie lassen dich wissen, ob sie dein Produkt mögen. Die Fans sprechen mit ihren Füßen, ihrer Zeit und ihrem Geldbeutel. Wenn wir ihnen ein leistbares, umweltverträgliches, aufregendes, interessantes und qualitativ hochwertiges Produkt bieten können, dann werden sie kommen oder den Fernseher einschalten. Wenn sie das tun, dann sind wir dankbar und erfolgreich. Machen wir das nicht, dann werden sie nicht kommen. Ich hoffe, dass es ein Platz für viele glückliche Fans wird."
Viel hängt auch von den künftigen Fahrzeugen ab. Oreca ist aktiv in der Szene und baut neben LMP2-Autos auch die LMPC-Boliden. Hugues de Chaunac, der Präsident von Oreca, freut sich auf die neue Plattform. "Die Fusion ist eine fantastische Neuigkeit für den Motorsport und speziell für die Langstrecke. Für Oreca ist das sehr speziell, denn wir haben die Klassiker beider Serien gewonnen - die 24 Stunden von Daytona und die 12 Stunden von Sebring. Dass diese beiden fantastischen Rennen künftig in einer Serie vereint sind, ist fantastisch."
"Wir werden die Entwicklung intensiv verfolgen und uns auf eine noch stärkere Präsenz in den USA vorbereiten", so de Chaunac. Die Vorbereitungen nehmen bereits an Fahrt auf. "Ich werde beim Petit Le Mans sein und Gespräche mit den Chefs der ALMS führen und auch Vertreter von Grand-Am treffen. Wir müssen ihnen zu dieser Fusion applaudieren, denn es wird die Sportwagen-Szene in den USA stärken. Auch für die Fans sind es tolle Nachrichten, denn sie können legendäre Rennen in einer Serie verfolgen. Es ist ein neues Kapitel und Oreca plant aktiv dabei zu sein."
Auch in der GT-Szene wird die Fusion positiv angenommen. Das SRT-Team war bereits 1999 dabei und hat viele Erfolge gefeiert. "Gratulation an beide Entscheidungsträger, dass sie ihre Kräfte bündeln und eine neue Serie kreieren, die außergewöhnliche Sportwagenrennen auf legendären Kursen ermöglicht", sagt SRT-Chef Ralph Gilles. "Aus Sicht eines Herstellerteams und unserer Rückkehr mit der neuen SRT Viper GTS-R freuen wir uns darauf, bei dieser neuen Serie mitzuarbeiten, damit es für die Teams, die Sponsoren und alle Fans die beste Serie wird."