In seiner neusten Kolumne berichtet Porsche-Junior Sven Müller über den Gewinn der Rookiewertung im Porsche Carrera Cup und sein komplexes Fitness-Programm
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Liebe Motorsport-Freunde,
ich habe meinen ersten Titel gewonnen! Auf dem Lausitzring wurde ich Rookie-Meister 2014 im Porsche Carrera Cup Deutschland. Na, was sagt ihr dazu? Ich freue mich schon ziemlich darüber, zumal ich momentan auch in der Gesamtwertung Vierter von 37 Fahrern bin.
Am Wochenende auf dem Lausitzring fragte mich jemand, warum es in diesem Jahr bei mir so gut läuft. Das hat natürlich viele Ursachen, aber ein ganz wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht meine gute Fitness. Ich ackere unter der Woche auch richtig für meinen Erfolg. Als Motorsport-Profi mache ich meist zwei Trainingseinheiten am Tag. Natürlich verausgabe ich mich nicht jedes Mal richtig, aber darum geht es auch gar nicht. Ich arbeite mit einem Trainingsplan, der für mich eine gute Mischung von Intensität und Erholung festlegt.
Ausgeklügelter Trainingsplan
Am Montag nach einem Rennwochenende entspanne ich mich vormittags mit einem lockeren Laufprogramm. Nachmittags gehe ich ins Fitnessstudio und absolviere ein ganz leichtes Krafttraining. Dienstag und Mittwoch steigt die Intensität, und Donnerstag und Freitag wird es wieder lockerer. Das hängt natürlich davon ab, ob ich wieder einen Renneinsatz habe oder nicht. Mein Sportprogramm besteht aus einer Mischung aus Laufen, Radfahren, Schwimmen und Krafttraining. Die Trainingseinheiten dauern meist 1,5 Stunden mit Aufwärmen, Stretching und so.
Wenn ich zu Hause bei meinen Eltern bin, trainiere ich seit vier Jahren mit meinem Coach Rene Neunecker. Ein Supertyp, der mich für den Rennsport richtig fit gemacht hat. Wenn ich bei meinem Team Project 1 in Lohne bin, ziehe ich die Trainingseinheiten gemeinsam mit meinem amerikanischen Teamkollegen Sean Johnston durch. Das Team hat mit Rade einen eigenen Fitnesstrainer, der auch zu einigen Rennen kommt. Er kennt sich super mit Motorsport-Fitness aus, und von ihm haben wir schon sehr viel gelernt. Manchmal machen Sean und ich Tempoläufe auf dem Sportplatz, und hinterher sind wir so kaputt, dass wir am liebsten nach Hause kriechen würden.
Wenn ich dann am Rennwochenende in meinem Porsche 911 GT3 Cup sitze, dann weiß ich, dass ich fitnessmäßig topvorbereitet bin. Für gute Ergebnisse müssen natürlich noch viele weitere Dinge passen, aber so habt ihr schon mal einen Eindruck bekommen, was ich abseits der Rennstrecke so mache.
Wie gesagt war mein Lausitz-Wochenende mit dem Titelgewinn ganz gut. In den Rennen wurde ich am Samstag Vierter und am Sonntag Zwölfter. Und jetzt müsst ihr bis zu meinem nächsten Einsatz gar nicht mehr lange warten, denn am kommenden Wochenende (19. bis 21. September) fahre ich mit dem Carrera Cup im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring. Ich freue mich auf jeden Besucher und versuche, in den letzten vier Rennen noch mal richtig Gas zu geben. Wünscht mir Glück, dass ich es mal wieder aufs Podium schaffe!
Bis dahin!
Euer Sven