Elf Fahrer haben in den beiden Finalrennen des GT-Masters in Hockenheim noch Titelchancen: Corvette, Mercedes, Porsche, Audi und BMW kämpfen um den Titel
© Foto: ADAC
Das GT-Masters rüstet sich zum Showdown im Titelkampf auf dem Hockenheimring am Wochenende (27. bis 29. September). Bei den beiden finalen Rennen steht der "Liga der Supersportwagen" der spannendste Titelkampf in der Geschichte der Serie bevor. Elf Fahrer, angeführt von den Tabellenführern Diego Alessi und Daniel Keilwitz (Callaway) auf Corvette, starten mit Titelchancen in die beiden Finalläufe. Neben dem Corvette-Duo an der Tabellenspitze kämpfen auch Fahrer auf Porsche, Mercedes-Benz, BMW und Audi um den Titel. Im badischen Motodrom steht in den Rennen am Samstag und Sonntag nicht nur die Entscheidung in der Fahrerwertung an, auch in der Team- und Gentlemen-Wertung ist es noch spannend.
Alessi und Keilwitz sind vor dem Finale in der gleichen Ausgangsposition wie vor zwölf Monaten. Bereits im vergangenen Jahr führten die Corvette-Piloten die Tabelle vor dem Finale an, mussten sich aber mit dem Vize-Titel zufriedengeben. "Ich hoffe natürlich sehr, dass es beim Finale für uns besser läuft als im vergangenen Jahr", sagt Keilwitz. "Unsere Ausgangslage ist gut, dazu ist Hockenheim die Heimstrecke von unserem Team Callaway. Dort kennen wir uns sehr gut aus. Die Konkurrenz ist aber sehr hart. Es wäre ein Traum, wenn wir bereits am Samstag eine Entscheidung über den Titel hätten, aber realistisch gesehen wird es alles auf das Rennen am Sonntag hinauslaufen."
Die engsten Verfolger des Corvette-Duos sind auf Tabellenrang zwei mit je 14 Punkten Rückstand Robert Renauer (Herberth), der sich einen Porsche mit Martin Ragginger teilt, und Titelverteidiger Maximilian Götz (Polarweiss) zusammen mit Maximilian Buhk im Mercedes-Benz. Buhk hat vor dem Finale des GT-Masters bereits einen Titel in der Tasche. Auf dem Nürburgring gewann der jüngste Pilot des GT-Masters am Wochenende die Blancpain-Langstreckenserie. In Hockenheim hat er die Chance auf einen zweiten Titel in sieben Tagen.
Götz hingegen hat die Chance, als erster Fahrer in der Geschichte des GT-Masters seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. "Ich weiß, wie es sich anfühlt, die Meisterschaft zu gewinnen und würde dieses Gefühl gerne in diesem Jahr nochmals erleben", so Götz. "Unser Mercedes-Benz ist in Hockenheim sehr schnell, das haben wir im vergangenen Jahr bewiesen. Aber an der Tabellenspitze ist die Situation sehr spannend und im Finale kann noch wirklich alles passieren."
Schwierige Aufgaben für Audi und BMW
Keine einfache, aber auch keine aussichtslose Aufgabe liegt vor den zweifachen Saisonsiegern Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (Schubert) im BMW Z4. Das schnelle Mixed-Duo liegt 25 Punkte zurück, bei 50 Punkten, die in Hockenheim noch an die Sieger vergeben werden. Baumann ist kämpferisch: "Wir versuchen beim Finale, alles für uns herauszuholen, und hoffen auf zwei schöne Rennen und eine gute Chance, noch um den Titel zu fahren. In Hockenheim ist es immer sehr knapp. Nirgends wird so viel getestet wie dort und jeder Fahrer und jedes Team kennt die Strecke extrem gut."
Eine rechnerische Titelchance haben auch noch Christopher Mies/Rene Rast (Prosperia-Abt) im Audi R8 mit 33 Punkten Rückstand und Simon Knap/Jeroen den Boer (DB), die im BMW Z4 43 Punkte zurückliegen. Für Mies und Rast geht es in Hockenheim nicht nur um den Fahrertitel, sondern vor allem um die Teamwertung. Dort liegt deren Team Prosperia-Abt um den ehemaligen GT-Masters-Champion und DTM-Piloten Christian Abt mit neun Punkten Vorsprung vor Callaway an der Spitze.
Nielsen und Bourdeaux nur durch einen Punkt getrennt
Noch spannender als der Kampf um den Fahrer- und Teamtitel ist in Hockenheim die Gentlemen-Wertung. Tabellenführerin Christina Nielsen (Farnbacher) kommt im Porsche 911 mit einem Minimalvorsprung von nur einem Punkt auf Titelrivale und Markenkollege Rene Bourdeaux (Herberth) zum Finale. Mathematische Chancen auf den Titel in der Gentlemen-Klasse hat auch noch der Tabellendritte Remo Lips (Callaway), der in einer Corvette mit Unterstützung von ADAC-Stiftung-Sport-Förderpilot Lennart Marioneck (Callaway) startet.
Zum Finalwochenende kann das GT-Masters prominente Gäste aus England begrüßen. JRM, mit Nissan Sieger der GT1-Weltmeisterschaft 2011 und Entwicklungspartner von Nissan Motorsport für den GT-R, bringt zwei der japanischen Supersportwagen nach Hockenheim. Gesteuert werden die beiden GT-R vom ehemaligen DTM-Laufsieger Peter Dumbreck und Matt Bell sowie Steven Kane/ Humaid Al Masaood. Zum Saisonende machen auch Gerd Beisel und Sven Barth (RWT) in einer Corvette nochmals jagt auf einen Podiumsplatz in der Gentlemen-Wertung.