Wenige Tage vor dem Start des legendären 24-Stunden-Rennens herrscht in der Nürburgring-Szene Trauer: Verkaufsprozess ist gestartet
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Die Fans der Nordschleife freuen sich auf die große Party am Pfingstwochenende. Am morgigen Donnerstag nimmt die Szene beim Adenauer Racing Day ordentlich Tempo auf, bis Pfingstmontag um 17:00 Uhr drücken die Teilnehmer beim legendären 24-Stunden-Rennen heftig auf die Tube. Auf der Traditionsanlage in der Eifel steht der Höhepunkt der deutschen Langstreckensaison an - doch nach Feiern ist derzeit kaum jemandem zumute.
Am heutigen Mittwoch haben die Insolvenzverwalter am Nürburgring den Verkaufsprozess mit großen Anzeigen in Wirtschaftsmagazinen und internationalen Zeitschriften in Gang gesetzt. Darin werden potenzielle Interessenten dazu aufgefordert, in den kommenden Wochen unverbindliche Angebote für den Kauf der gesamten Anlage samt Rennstrecken (Grand-Prix-Kurs und Nordschleife) sowie Hotel, Partydorf und Ferienpark abzugeben. Alternativ kann Interesse an sechs einzelnen Teilstücken des Gesamtpakets bekundet werden.
Im Sommer will man die Angebote, die im Rahmen dieser europaweiten Ausschreibung eingegangen sind, sichten und die seriös erscheinenden Bieter zur Abgabe eines verbindlichen Gebots auffordern. Bis zum Beginn des kommenden Jahres sollen alle Details mit den zukünftigen Besitzern geklärt sein. Laut Bericht eines Wirtschaftsprüfers hat die gesamte Anlage einen Wert von rund 120 Millionen Euro. Während des Verkaufsprozesses will die Landesregierung von Rheinland-Pfalz per Gesetz dafür sorgen, dass die Anlage zugänglich bleibt - somit unter anderem auch Breitensport auf der Nordschleife stattfinden kann.
In der Nordschleifen-Szene wurde die Nachricht vom nun gestarteten Verkaufsprozess mit Bestürzung aufgenommen. "Heute ist ein trauriger Tag, weil der Nürburgring zum Verkauf ausgeschrieben ist. Hoffe sehr auf eine Lösung, die für alle positiv ausfallen wird, allen voran der Region und dem Motorsport, damit wir alle noch sehr lange die schönste Rennstrecke der Welt genießen können", schrieb beispielsweise Nordschleifen-Urgestein Dirk Adorf via 'Facebook'.