Mit einem zehnten Platz sichern sich Kelvin van der Linde und Rene Rast den Fahrertitel im GT-Masters - Der Sieg geht an Daniel Keilwitz und Andreas Wirth
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Kelvin van der Linde und Rene Rast (Prosperia-Abt) sind die GT-Masters-Champions 2014. Im Audi R8 sicherten sich van der Linde/Rast mit einem zehnten Platz in Hockenheim vor dem Finale am Sonntag vorzeitig den Titel, nachdem Titelkontrahent Jaap van Lagen (Schütz) im Porsche 911 nach einem Fehler beim Boxenstopp ohne Punkte blieb. "Es war ein Krimi und eine Achterbahn der Gefühle", sagt der frisch gekürte Champion Rast nach dem Rennen. "Nach dem Start hingen die Mundwinkel erst tief, in der zweiten Rennhälfte konnten wir dann durchatmen und am Ende jubeln."
Der Laufsieg beim vorletzten Rennen des GT-Masters ging an Andreas Wirth und Daniel Keilwitz (Callaway), die sich in ihrer Corvette in einem spannenden Dreikampf gegen den Mercedes-Benz SLS AMG von Luca Ludwig/Harald Schlegelmilch (Zakspeed) und den Porsche 911 von Robert Renauer (Jedenhofen) und Martin Ragginger (Herberth) durchsetzten.
Der Kampf um den GT-Masters-Titel geriet in Hockenheim zu einem wahren Krimi. Nach dem Start lief alles zugunsten für van Lagen. Dessen Teamkollege Christian Engelhart lag auf Rang drei hinter dem von der Pole gestarteten Ludwig im Mercedes-Benz und Renauer im Porsche, während van der Linde im Audi nur ausserhalb der Punkteränge auf Rang elf lag. Beim Fahrerwechsel von Engelhart auf van Lagen leistete sich das Porsche-Duo dann einen Fehler und unterschritt die vorgeschriebene Mindeststandzeit um 0,394 Sekunden.
Van Lagens Fehler beschert van der Linde/Rast den Titel
Für das Vergehen musste van Lagen eine Stop-und-Go-Strafe absolvieren. Dadurch kam der Niederländer nur ausserhalb der Punkteränge als Elfter ins Ziel und büßte seine Titelchance ein. So konnten van der Linde und Rast vorzeitig jubeln, die ihren Audi auf Rang zehn ins Ziel steuerten und damit vor dem Finalrennen am Sonntag in der Tabelle uneinholbar an der Spitze liegen. "Es fühlt sich für mich momentan noch unglaublich an, den Titel in der Tasche zu haben", jubelt van der Linde. "Ich habe noch überhaupt keine Worte, ich werde mindestens noch bis morgen brauchen, bis ich den Titelgewinn realisieren kann."
"Nachdem wir in der Startphase ausserhalb der Punkte lagen und van Lagen auf Podiumskurs war, haben wir uns schon Sorgen um unseren Vorsprung in der Tabelle gemacht", sagt Rast. "Ich habe dann darauf gehofft, dass vorn noch etwas passiert oder es vielleicht eine Safety-Car-Phase gibt. Es ist dann auch etwas passiert, die Porsche-Jungs haben einen Fehler gemacht. Um diese Meisterschaft zu gewinnen, muss man das ganze Jahr einen perfekten Job machen und darf sich keine Fehler erlauben. Darum stehen wir nun ganz vorn. Das GT-Masters halte ich für die konkurrenzfähigste GT-Rennserie in Europa und hier den Titel zu gewinnen, macht mich schon sehr stolz."
Fünfter Saisonsieg für Corvette-Pilot Keilwitz
So spannend wie der Titelkampf war auch der Kampf um die Spitze beim vorletzten Saisonrennen. Ludwig übergab seinen Flügeltürer-Mercedes-Benz zur Rennmitte in Führung liegend an Schlegelmilch, der dann allerdings unter Druck von Ragginger und Wirth geriet. Corvette-Pilot Wirth, der nach dem Fahrerwechsel einen 14-Sekunden-Rückstand auf den Spitzenreiter aufholte, zog erst an Ragginger und nach einem harten und fairen Duell drei Runden vor Rennende an Schlegelmilch vorbei und feierte seinen fünften Saisonsieg.
"Wir haben unser Auto so eingestellt, dass wir in der zweiten Rennhälfte angreifen können und über die Distanz schnell sind. Das wir in der Schlussphase am Ende einfach schneller waren als die Konkurrenz, war der ausschlaggebende Punkt zum Sieg heute", sagt Keilwitz. Für Lokalmatador Wirth, der nur wenige Kilometer vom Hockenheimring aufgewachsen ist, war es der erste Triumph bei seinem Heimspiel: "Dank einer überragenden Fahrt von Daniel und einem perfekten Auto kenne ich nun auch endlich auch den Weg zum Podium hier in Hockenheim", jubelt Wirth.
Max Sandritter und Jens Klingmann beendeten das Renen im BMW Z4 als Vierte und wahrten damit die Chancen für Schubert in der Teamwertung. Diese wird erst am Sonntag entschieden, die Audi-Mannschaft Prosperia-Abt Racing führt für dem Finale mit zehn Punkten vor dem BMW-Team aus Oschersleben.
Maro Engel und Jan Seyffarth (Rowe) fuhren im Mercedes-Benz SLS AMG auf Rang fünf vor Claudia Hürtgen und Dominik Baumann (Schubert) im BMW Z4, die am Sonntag noch mit van Lagen und Keilwitz um den Vizetitel kämpfen. Sebastian Asch/Philipp Frommenwiler (Farnbacher) beendeten das Rennen im Porsche 911 als Achte vor den beiden Mercedes-Benz SLS AMG von Luca Stolz/Maximilian Götz (HTP) und Nico Bastian/Jaime Alguersuari (Rowe).
Handlos holt sich den Gentlemen-Titel
Auch in der Gentlemen-Wertung wurde der Titel am Samstag bereits vorzeitig vergeben. Tabellenführer Herbert Handlos (Herberth) reichte ein zweiter Platz, um in der Gentlemen-Tabelle uneinholbar an der Spitze zu stehen. Die Fahrt zur Meisterschaft verlief auch für den Österreicher nicht ohne Dramatik. Nach einem Dreher im Duell mit Markenkollege Nathan Morcom (Farnbacher) beendete Handlos mit Alfred Renauer das Rennen als Zweiter. Der Sieg ging an Dominic Jöst und Florian Scholze (Herberth) im Porsche 911, die erstmals in der Gentlemen-Wertung triumphierten.
Keilwitz und Wirth haben im Finalrennen am Sonntag die besten Chancen ihre Saison mit dem vierten gemeinsamen Saisonsieg zu beenden. Das Corvette-Duo startet von der Pole-Position vor Andreas Simonsen (Callaway) in einer weiteren Corvette. Van Lagen geht als als Dritter vor Baumann im BMW ins Rennen. Im Finalrennen am Sonntag wird noch die Teamwertung entschieden.