Vettel erster deutscher Sieger beim Race of Champions

, 21.11.2015

Sebastian Vettel gewinnt als erster deutscher Fahrer das Race of Champions: Fahrfehler von Finalgegner Tom Kristensen bringt die Entscheidung

Sebastian Vettel hat am Samstag im Olympiastadion von London das Race of Champions 2015 gewonnen. Der Ferrari-Formel-1-Pilot setzte sich im Finale des All-Star-Rennens mit 2:0 gegen den neunmaligen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen durch. Der Däne fuhr zum Beginn des zweiten Laufs in die Streckenbegrenzung und vergab damit alle Chancen auf den Sieg. Daher durfte Vettel jubeln, der sich nach sechs Erfolgen im Nationencup nun erstmals in die Siegerliste der Einzelwertung eintragen durfte - als erster Deutscher überhaupt in der 27-jährigen Geschichte des Race of Champions.

"Es hat eine Weile gedauert. Ich habe es oft versucht, bin aber jetzt sehr glücklich", sagt Vettel nach seinem Finalsieg. Die Entscheidung um den Gesamtsieg war für die Piloten zu einer Geduldsprobe geworden. Den ersten Lauf hatte Vettel im Radical SR3 gegen Kristensen gewonnen, doch dann wurden, im Gegensatz zu den vorherigen Runden die Fahrzeuge für den zweiten Lauf gewechselt .

Doch an beiden RoC-Buggys traten technische Probleme auf. Kristensens Auto hatte Fehlzündungen, der Motor von Vettels Gefährt verlor Öl, das abgebunden werden musste. Erst nach einer Verzögerung von gut zehn Minuten ging es im KTM X-bow weiter, mit dem Vettel aufgrund des Fehlers von Kristensen gewann. "Wir mussten lange warten, dann ist es nie einfach, konzentriert zu bleiben. Natürlich geht es hier um den Spaß, aber wenn die Lichter ausgehen, will jeder gewinnen", sagt der Deutsche.

Auf dem Weg ins Finale hatte Vettel im Achtelfinale zunächst den amtierenden Rallye-Cross-Weltmeister Petter Solberg glatt mit 2:0 besiegt. Im Viertelfinale kam es dann zu einem deutsch-deutschen Duell gegen Nico Hülkenberg, mit dem zusammen Vettel am Freitag auf Rang zwei des Nationencups gefahren war. Dort behielt Vettel aber ebenso wie im Halbfinale gegen den Vorjahressieger David Coulthard die Oberhand.

Kristensen hatte auf seinem Weg ins Finale zunächst den amtierenden Formel-E-Champion Nelson Piquet junior ausgeschaltet und anschließend die Briten Jason Plato und Alex Buncombe bezwungen. GT3-Pilot Buncombe hatte im Viertelfinale für eine Überraschung gesorgt, als er sich gegen den großen Favoriten Andy Priaulx durchgesetzt hatte. Der dreimalige WTCC-Champion hatte am Freitag beim Nationencup alle seine sieben Rennen gewonnen.

Für Hülkenberg war der Nachmittag wie schon erwähnt nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Vettel beendet. Im Achtelfinale hatte sich der Emmericher noch klar gegen seinen Formel-1-Kollegen Daniel Ricciardo durchgesetzt. Vorjahresfinalist Pascal Wehrlein war schon in der ersten Runde gegen Priaulx ausgeschieden und hatte dabei seinen Euro-NASCAR mit Wucht in die Kunststoff-Bande gefeuert.

Und dann fiel am Samstag in London auch der Vorhang für Susie Wolff. Die Schottin, die ihr Karriereende verkündet hatte, trat beim Race of Champions zum letzten Mal als Rennfahrerin in Erscheinung. Ein Happy end blieb ihr aber verwehrt, im Achtelfinale schied sie glatt mit 0:2 gegen ihren Landsmann David Coulthard aus.

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