ALMS in Virginia: Klaus Graf stellt den HPD von Pickett mit einer Zauberrunde auf die Pole-Position - Ferrari in der GT-Klasse knapp vor BMW
© Foto: ALMS/Erin Cechal
Die ALMS erobert den Virginia International Raceway. Beim ersten Auftritt der amerikanischen Serie auf dem 3,2-Meilen-Kurs purzelten die offiziellen Rundenrekorde auf der Anlage. Klaus Graf und Lucas Luhr hatten mit Bestzeiten in den Trainings bereits einen guten Speed angedeutet, aber im Qualifying am Freitag setzte die Mannschaft von Pickett noch einen drauf. Graf schnappte sich den HPD und prügelte ihn in 1:35.434 Minuten um die Strecke.
"Ein gutes Gefühl, hier den Streckenrekord gefahren zu haben", jubelt der Deutsche nach seiner fast perfekten Runde. Den bisherigen Rundenrekord (1:36.3 mit einem Benetton-Formel-1-Wagen im Jahr 2004 gefahren) unterbot Graf deutlich. "Da wäre sogar noch eine halbe Sekunde mehr drin gewesen, aber ich landete im Verkehr", berichtet der Polemann. Nach zwei Niederlagen in Folge will man nun wieder in die Siegerspur zurückkehren.
Vor allem in Virginia könne die Pole durchaus von großer Bedeutung sein, meint Graf: "Hier gibt es wirklich nur eine schmale Fahrspur. Da ist es schon viel wert, wenn man zu Beginn freie Fahrt hat. Dann können wir unser eigenes Tempo gehen und unser eigenes Rennen fahren." Die amerikanische HPD-Mannschaft setzte sich im Qualifying um fast eine Sekunde vor die Konkurrenz.
Auf Platz zwei reihten sich Dyson/Smith (+0,932 Sekunden) mit dem Lola-Mazda ein. Das Topauto von Dyson ist seit diesem Wochenende mit einem Flywheel-Hybridsystem ausgestattet. Das Team muss jedoch zunächst noch weitere Erfahrungen mit dem KERS sammeln. Im dichten Verkehr könnte es jedoch eine große Hilfe sein. Das zweite Dyson-Auto (Marsal/Patterson/Dyson) platzierte sich auf Rang drei.
In der LMP2-Klasse konnten sich Martin Plowman und David Heinemeier Hanson im Morgan durchsetzen. Das Duo hatte am Ende der Zeitenjagd fast eine halbe Sekunde Vorsprung auf die beiden HPD von Level 5. Eine Premiere gab es in der hart umkämpften GT-Szene. Johannes van Overbeek bescherte Extreme Speed die erste Pole-Position. In 1:45.988 Minuten war der Amerikaner im grün-schwarzen Ferrari der schnellste Mann.
"Wir hatten im Juni einen guten Test hier. Mit dem dort erarbeiteten Setup sind wir jetzt auch wieder unterwegs", erklärt van Overbeek, der sich das Auto mit Scott Sharp teilt. "Das Auto ist mit dem Mittelmotor wie geschaffen für diese Strecke. Es ist verdammt gut auf der Bremse - und harte Bremszonen gibt es hier einige." Das Extreme-Speed-Duo sieht nun gute Chancen, dem Erfolg aus Mosport einen weiteren folgen zu lassen.
In der GT-Zeitenjagd hatte lange Zeit Oliver Gavin (Corvette) geführt, doch der Brite konnte am Schluss nicht mehr zulegen. Nicht nur van Overbeek hatte ihn besiegt, sondern auch Dirk Müller im besten der beiden BMW M3. Der Deutsche hat in Virginia wieder Jonathan Summerton an seiner Seite, weil Joey Hand mit der DTM in Oschersleben aktiv ist. Bill Auberlen fuhr den zweiten BMW auf Rang sieben in der GT-Klasse.