Große Spannung vor dem letzten Rennen des Jahres: Beim Saisonfinale der VLN auf der Nordschleife entscheidet sich der Titelkampf 2013
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Die Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring (VLN) begeht ihr Saisonfinale mit einem wahren Feuerwerk an Emotionen. Im Vordergrund steht die Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft. Drei Teams haben noch die Chance auf den begehrten Titel in der populären Breitensport-Serie. Dabei reicht die Bandbreite vom kleinen Renault Clio über einen Audi TT RS 2.0 bis hin zum Porsche 911 GT3 - was könnte besser die Vielfalt der Langstrecken-Meisterschaft widerspiegeln?
Neben der Titelvergabe rücken eine Reihe von prominenten Gaststartern in den Fokus. Kein geringerer als der Tourenwagen-Weltmeister von 2012, Rob Huff, feiert beim 38. DMV-Münsterland-Pokal seine Premiere in der "Grünen Hölle". Daneben ist mit dem Spanier Lucas Ordonez der frischgebackene Pro-AM-Champion der Blancpain-Endurance-Series mit von der Partie. Ordonez ist zudem der erste Gewinner der GT-Academy von VLN-Sponsor Grand Turismo und startet im bulligen Nissan GT-R.
Rund um die Nordschleife ist der Eintritt frei. Für den Zugang zum Fahrerlager und den Tribünen am Grand-Prix-Kurs sind pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Das Rennen startet pünktlich um 12:00 Uhr, zuvor geht es im Zeittraining von 8:30 bis 10:00 Uhr um die besten Startplätze. Zwischen Training und Rennen sorgt die Driftshow mit den besten Quertreibern Europas in der Mercedes-Arena für Unterhaltung.
Die Titelkandidaten auf einen Blick
Die Tabellenführung in der Meisterschaft halten vor dem Finale Dirk und Tim Groneck (beide Melle). Das Brüderpaar errang in der Renault-Clio-Cup-Kategorie sechs Klassensiege und führt die Wertung mit 69,73 Punkten an. Das Manthey-Team - mit den Fahrern Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Kottenheim) und Michael Jacobs (Roetgen-Rott) - errang im Porsche 911 GT3 vier Siege und drei zweite Plätze bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum. Bis zum achten Lauf rangierte das Trio in Schlagdistanz, musste sich dann aber nach technischen Problemen mit Rang neun in der Klasse begnügen. So wuchs der Rückstand auf die Erstplatzierten auf 4,65 Punkte an.
Einen Ausfall beim letzten Rennen verbuchten Elmar Deegener (Stelzenberg) und Christoph Breuer (Nettersheim) mit dem Audi TT RS 2.0 von Raeder. Ihr Rückstand auf die Spitze beträgt 8,98 Zähler. Nur Groneck/Groneck können aus eigener Kraft die Meisterschaft für sich entscheiden. Holen die Clio-Piloten mehr Punkte als ihre Mitstreiter, geht das Championat zu ihren Gunsten aus.
Sollten Weiss/Kainz/Jacobs ihre Klasse gewinnen und damit rund 9,6 Punkte einfahren, so reicht den Tabellenführern eine mittlere Platzierung in der mit durchschnittlich mit elf Fahrzeugen besetzte Cup-Klasse zum Titelgewinn. Deegener/Breuer brauchen ihrerseits einen Sieg bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo und sind zudem auf das Pech ihrer Mitstreiter angewiesen.
"Das Motto lautet 'Spannung bis zum Schluss'", sagt der VLN-Vorsitzende Rolf Krimpmann. "Für die vielen Fans der Serie können wir uns keine bessere Ausgangsposition für das Finale wünschen. Drei Teams mit ganz unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten kämpfen um den Sieg - das wird ein furioses Finale."
Wer trägt sich noch in die Siegerlisten ein?
Spannung verspricht auch die Entscheidung um den letzten Tagessieg. In der Saison 2013 waren bisher die BMW-Teams Schubert und Marc VDS (BMW Z4 GT3, je 1 Sieg), Phoenix (Audi R8, 2 Siege), Frikadelli (Porsche 911 GT3 R, 1 Sieg), Rowe (Mercedes-Benz SLS AMG GT3, 1 Sieg), Manthey (Porsche 911 GT3, 1 Sieg) sowie zuletzt Twinbusch (Audi R8 LMS Ultra, 1 Sieg) erfolgreich.
Mit zwei Fahrzeugen ist das frischgebackene DTM-Siegerteam Phoenix am Start. Neben dem regelmäßig eingesetzten Audi R8 LMS, der von den Brüdern Ferdinand und Johannes Stuck (beide München) zusammen mit Frank Stippler (Bad Münstereifel) pilotiert wird, ist unter der Bewerbung G-Drive by Phoenix ein weiterer R8 mit Marc Basseng (Neusalza-Spremberg), Laurens Vanthoor (Belgien) und Christian Mamerow (Waltrop) am Start.
Ordonez geht für das Nissan-GT-Academy-Team RJN ins Rennen. Am Volant des Nissan GTR wechselt sich der Spanier mit seinem erfahrenen Mentor Alex Buncombe (Großbritannien) ab. Drei weitere Absolventen der GT-Academy - Wolfgang Reip (Belgien), Peter Pyzera (Gladbeck) und Marc Schulzhitskii (Russland) - nehmen das Rennen im Porsche Cayman R der Pro-Sport-Performance GmbH in Angriff. Ex-Tourenwagen-Weltmeister Huff bestreitet das Rennen zusammen mit Robb Holland (USA) und Charles Ng (China) im Audi TT des Rotek-Teams unter der Bewerbung des MSC Adenau.
"Als ich das Angebot erhielt, mit so einem außergewöhnlichen Fahrzeug auf dieser außergewöhnlichen Strecke zu fahren, brauchte ich nicht lange zu überlegen", sagt Huff. "Es ist immer ein Privileg, auf der Nordschleife fahren zu können. Unser Ziel ist der Klassensieg und unter bestimmten Voraussetzungen wäre vielleicht sogar der Sieg drin."
Mit derart ambitionierten Zielen des Ex-Champions, dürfen sich die Fans der Langstrecken-Meisterschaft auf ein illustres Rennen freuen. Denn nicht wenige alte Nordschleifen-Routiniers werden diese Ansage mit dem entsprechenden Ernst auffassen und sich ihrerseits darauf freuen, sich mit einem waschechten Weltmeister auf der Strecke zu messen.