Zum neunten Lauf der Saison werden mehr als 180 Autos erwartet, unter ihnen: DTM-Legende Bernd Schneider und 'RTL'-Experte Christian Danner
© Foto: xpbimages.com
Für die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist auch beim neunten Lauf des Jahres Langeweile ein Fremdwort. Mehr als 180 Fahrzeuge schicken sich beim 250-Meilen-Rennen an, am Samstag, 29. September für die perfekte Herbstromantik rund um die Nordschleife zu sorgen. Dabei gehen zwei große Namen bei dem Rennen über die Distanz von vier Stunden an den Start. Neben den festen Größen der beliebtesten nationalen Rennserie in Deutschland greifen Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner und der erfolgreichste DTM-Pilot aller Zeiten, Bernd Schneider, in das Geschehen ein.
Rund um die Nordschleife ist der Eintritt kostenlos. Für den Zugang zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs, dem Fahrerlager sowie der Startaufstellung sind pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Tickets sind vor Ort an den Tageskassen erhältlich.
Während Schneider zusammen mit dem Niederländer Jeroen Bleekemolen im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Black Falcon Platz nimmt, geht es Danner etwas ruhiger an. Der 'RTL'-Formel-1-Experte teilt sich das Cockpit des Mini von Schirra motoring mit Friedrich von Bohlen und Halbach und Markus Oestreich. "Ich kenne Marianne und Joachim Schirra schon lange", sagt Danner. "2005 habe ich in der MINI Challenge noch ein Auto für das Team bewegt und damit in Spa-Francorchamps gewonnen. Ich freue mich, dass es jetzt endlich klappt mit dem Schirra-MINI in der Langstreckenmeisterschaft zu starten."
Teamchef Joachim Schirra bemerkt: "Es wird interessant sein zu sehen, wie Christian Danner mit dem MINI auf der Nürburgring-Nordschleife zurechtkommt. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Rennen." Froh, zum Saisonende noch einmal die Nürburgring-Nordschleife in Angriff zu nehmen, ist auch Schneider: "Toll, dass ich in diesem Jahr noch einmal die Möglichkeit habe, in der Langstreckenmeisterschaft mit dem SLS AMG GT3 von Black Falcon an den Start zu gehen. Ich werde zusammen mit Jeroen sicher eine Menge Spaß haben - mal schauen, wo wir am Ende landen."
Nachdem sie beim achten Lauf den ersten Sieg für den Audi R8 LMS ultra von Raeder Motorsport errungen haben, gehen Christian Hohenadel und Thomas Mutsch nun als Gejagte an den Start. Der dritte im Bunde, Frank Biela, wechselt Audi-intern für den neunten Lauf zu Phoenix-Racing, wo er zusammen mit Christopher Haase ein Team bildet. Das Schwesterfahrzeug ist mit Christer Jöns und Luca Ludwig besetzt. Neben dem mit Schneider und Bleekemolen besetzten SLS GT3 AMG von Black Falcon ist ROWE RACING wie gewohnt mit zwei Flügeltürern am Start.
Die Startnummer 6 pilotieren Michael Zehe, Marko Hartung und Mark Bullit, im Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 7 wechseln sich Roland Rehfeld und Nico Bastian ab. Stark präsentiert sich zum neunten Lauf Timbuli-Racing. Zum ersten Mal in dieser Saison sind die drei Stammpiloten Norbert Siedler, Marco Seefried und Marc Hennerici gemeinsam mit dem gelben Porsche 911 GT3 R am Start. Die Mitstreiter aus dem Porsche-Lager sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: Manthey Racing, Frikadelli Racing, das Haribo Racing Team sowie Pinta Racing, wo neben Michael Illbruck zum ersten Mal Christian Menzel am Volant Platz nehmen wird.
Beim neunten Lauf des Jahres kommt in der Fahrerwertung der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring das erste Streichergebnis zum Tragen. Doch aufgrund eines Protestes und darauf folgender Berufung, ist das Ergebnis des 6-Stunden-ADAC Ruhr-Pokal-Rennens noch immer vorläufig. Der Protest richtete sich gegen ein Fahrzeug aus der Klasse SP10, in der auch die zeitweisen Tabellenführer Wolfgang Weber, Marcel Belka und Norbert Bermes am Start sind. Zwar ist der Aston Martin Vantage von Mathol Racing nicht in den Protest verwickelt, allerdings fehlt dem Trio aktuell ein Ergebnis in der Fahrerwertung, da die Wertung der Klasse gemäß Sportgesetz bis zur Entscheidung ausgesetzt ist.
Wendet man bereits jetzt zwei Streichergebnisse an, kristallisieren sich zwei Teams heraus, die beste Aussichten auf den Titel 2012 haben. Jannik Olivo und Elmar Jurek haben mit ihrem Renault Clio sechs Klassensiege in der Klasse Cup3 erzielt. Da das Renault-Championat bekanntermaßen stark besetzt ist, sammelten beide gemäß der in VLN bewährten Punkteformel viele Zähler. Im Volkswagen Scirocco GT24 von LMS Engineering belegen Christian Krognes, Dominik Brinkmann und Ullrich Andree ebenfalls einen Platz nahe der Tabellenspitze.
Mit ebenfalls sechs Siegen bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo wurden hier die Punkte erzielt. Während sich das Clio-Duo bislang nur einen Ausrutscher geleistet hat, tauchen in den Punkten der LMS-Mannschaft bereits zwei schwache Ergebnisse auf. Krognes/Brinkmann/Andree müssen also zwingend in den verbleibenden Rennen punkten, um ihre Titelchancen aufrecht zu erhalten. Olivo/Jurek belegten einmal nur Rang zwei, was dennoch zu einer guten Punkteausbeute führte. Einen Ausrutscher können sie sich noch erlauben - oder anders gesagt: gewinnen beide ihre Klasse beim ROWE 250-Meilen-Rennen ist ihnen der Titel kaum noch zu nehmen.
Sollten beide Teams patzen, kommen übrigens wieder Belka/Bermes/Weber ins Spiel. Mit sechs Klassensiegen bei den GT4-Fahrzeugen - abhängig von der Berufungsentscheidung vielleicht sogar sieben - ist das Trio dann vorne, obwohl ihre Klasse im Schnitt über weniger Teilnehmer verfügt als die beiden anderen. Spannung ist garantiert, wenn die Fahrerinnen und Fahrer beim 250-Meilen-Rennen am Samstagmittag pünktlich um 12 Uhr die "Grüne Hölle" unter die Räder nehmen. Die Startpositionen werden zuvor im Zeittraining zwischen 8:30 und 10 Uhr ausgefahren.