Rund 40 siegfähige Fahrzeuge bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring - Mercedes, BMW und Porsche machen in der "Grünen Hölle" Jagd auf Audi
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Die härteste Herausforderung auf der härtesten Rennstrecke der Welt erwartet die gut 160 Teams beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Nicht nur, dass es die über 600 Piloten so lange wie bei keinem anderen Rennen mit der legendären "Grünen Hölle" aufnehmen. Sie stellen sich auch der härtesten Konkurrenz, die es im Langstrecken-Sport gibt. Audi, Aston Martin, Bentley, BMW, Mercedes-AMG, Nissan, Porsche: Die Liste der werksseitig engagierten Hersteller ist das "Who is Who" des GT-Sports.
Starke Privatteams sorgen für zusätzlichen Wettbewerbsdruck: Rund 40 Fahrzeuge starten in den Klassen der potenziellen Siegkandidaten. Besondere Würze erhält das Wochenende durch weltmeisterlichen Besuch: Die Tourenwagen-WM (WTCC) trägt am Samstag vor dem Start des 24h-Rennens zwei Läufe gemeinsam mit dem Tourenwagen-Europacup (ETCC) aus.
Schon im vergangenen Jahr ging das ADAC Zurich 24h-Rennen so knapp aus wie nie zuvor - und alles deutet darauf hin, dass der Wettbewerb 2016 mindestens ebenso hart wird. Nach fast drei Dutzend Führungswechseln war es im Vorjahr der Audi R8 LMS des Audi Sport Teams WRT, der am Ende vor einem BMW von Marc VDS durchs Ziel ging. Mit zwei Siegen in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) machten die Ingolstädter auch in diesem Jahr ihre Ambitionen klar: Die Audi-Teams gehören zu den heißen Siegkandidaten.
Packendes Finale im Vorjahr
Vorjahressieger Christopher Mies (Heiligenhaus) freut sich darüber: "Die Favoritenrollen nehmen wir gerne an. Unser Erfolg im vergangenen Jahr war hart erkämpft. Ich kann mich noch gut erinnern, wie eng es im letzten Stint zuging, als ich mit Maxime Martin gekämpft habe. Gott sei Dank ging der für uns gut aus."
Doch die Konkurrenz wird natürlich alles daran setzen, die Nordschleifenkrone zu ergattern. Der 2015 knapp unterlegene Maxime Martin erinnert sich: "Es war wirklich ein extrem harter Fight mit Christopher. Am Ende lagen wir 40 Sekunden hinten. Nach einem 24h-Rennen mit diesem Abstand ins Ziel zu kommen: Das ist schon verdammt eng. Bei diesem Rennen auf dem Podium zu stehen ist natürlich großartig. Aber wenn man so knapp hinten liegt, ärgert man sich schon ein wenig." Er und seine BMW-Markenkollegen können diesmal auf ein neues Arbeitsgerät vertrauen: den BMW M6 GT3, der in dieser Saison bereits einen starken Eindruck hinterließ.
BMW und Porsche mit neuen Waffen
Zum engen Favoritenkreis zählt in diesem Jahr auch Mercedes-AMG. Neun der brandneuen Mercedes-AMG GT3 werden an den Start gehen - die Mehrzahl eingesetzt von Teams, die auf Werksunterstützung bauen können. DTM-Pilot Maximilian Götz (Uffenheim) gehört zum Kreis der Werksfahrer, die das 24h-Rennen bestreiten.
"Ich hoffe, wir können die härteste Konkurrenz für Audi sein", sagt er. "Wir haben uns wirklich intensiv vorbereitet. Beim 24h-Qualirennen haben wir die ersten beiden Plätze geholt, beim letzten VLN-Rennen den zweiten und dritten. Aber wir wissen wohl alle nicht so genau, wie die wahren Kräfteverhältnisse sind. Das wird sich erst im Top-30-Qualifying beim 24h-Rennen so richtig zeigen. In diese eine Runde legt man alles rein, um schon in der Startaufstellung vorne bei der Musik zu sein."
Auch die Porsche-Teams können auf einen neuen Boliden vertrauen: Der 911 GT3 R soll bis zum 24h-Rennen fit sein, um beim Fight um die Spitzenplätze mitzumischen. "Wir haben intensiv daran gearbeitet, unser neues Auto fahrbarer zu machen", erklärt Richard Lietz (Österreich), der mit einem der traditions- und erfolgreichsten Porsche-Teams im Werksauftrag antritt: "Ich bin überzeugt, dass die Manthey-Mannschaft das Potenzial hat, das Rennen zu gewinnen. Und wir Fahrer werden unser Bestes geben, die Favoriten zu ärgern."