Rund 50 Fahrzeuge gehen am kommenden Wochenende beim Qualifikationsrennen für die 24 Stunden am Nürburgring an den Start
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Beim Auftakt der Saison auf der Nürburgring-Nordschleife geht es Schlag auf Schlag. Nur eine Woche nachdem die VLN Langstreckenmeisterschaft ihren ersten Lauf absolviert hat, geht es mit dem Aufgalopp zum 24-Stunden Rennen weiter: Beim Qualifikationsrennen (5. - 6. April) haben die Teams eine willkommene Möglichkeit, frühzeitig viele Details ausgiebig zu testen, die beim Saisonhöhepunkt auf der Nordschleife gefragt sind. Insgesamt stehen ihnen über 15 Stunden Zeit auf der Rennstrecke zur Verfügung - inklusive eines Nachttrainings am Samstagabend und dem sechsstündigen Rennen am Sonntag. Kein Wunder, dass praktisch alle Favoriten, darunter das Siegerteam 2013 von Black Falcon, ihre Nennung abgegeben haben.
Knapp vier Dutzend Teilnehmer haben ihre Teilnahme am Qualifikationsrennen zugesagt, unter ihnen sind viele, die beim 24-Stunden-Rennen im Juni um den Sieg fighten werden. Zu ihnen gehören etwa die drei Erstplatzierten des vergangenen Jahres: Black Falcon (Mercedes-Benz SLS AMG GT3), Marc VDS (BMW Z4 GT3) und Rowe mit einem weiteren GT3-SLS treten an. Dazu gesellen sich einige der besten Teams der Nordschleifenszene. So ist die Porsche-Fraktion durch Haribo und Falken vertreten.
Für Audi bildet das Prosperia-Abt-Team die Speerspitze. Nordschleifen-erfahrene Werkspiloten wie Lucas Luhr, Dirk Werner, Dirk Müller oder Claudia Hürtgen in den beiden Z4 von Schubert machen deutlich, dass die Top-Teams den Einsatz ernst nehmen. Aber auch Privatmannschaften nutzen die Gelegenheit und gehen an den Start. Darunter ist eine ganze Reihe von Teams aus dem BMW-M235i-Racing-Cup.
Der Plan der Organisatoren ist damit aufgegangen. "In vielen Gesprächen mit Teams und Fahrern haben wir in der Vergangenheit festgestellt, dass es eine Lücke gibt", erklärt Rennleiter Walter Hornung. "Abseits vom spannenden Meisterschaftsgeschehen in der VLN Langstreckenmeisterschaft, wo es um Punkte und Platzierungen geht, wünschten sich viele eine Art erweiterten Testtag. Diesen haben wir in Form des Qualifikationsrennens nun geschaffen."
Große Portion zusätzlicher Test-Kilometer
Zu den Teams, die das Qualifikationsrennen nutzen, gehört mit Black Falcon auch die Siegermannschaft des vergangenen Jahres. Hier tritt etwa Neuzugang Christian Menzel an, der sich mit diesem Einsatz auf den 24-Stunden-Start im Flügeltürer-SLS vorbereitet. "Ich werde beim Qualirennen die ersten Kilometer mit dem SLS auf der Nordschleife absolvieren. Da ist die umfangreiche Testmöglichkeit genau richtig. Für mich liegt die Priorität darauf, das Auto und das Team kennen zu lernen. Wir wollen Abläufe einstudieren und Routine gewinnen", sagt Menzel.
Der sonst auf Porsche spezialisierte Nordschleifen-Routinier hat sowohl vom künftigen Team als auch vom Fahrzeug einen guten Eindruck: "Den SLS bin ich bei Testfahrten in Portimao gefahren und auf Anhieb gut zurecht gekommen. Der Grenzbereich ist klar, die Regelsysteme - Traktionskontrolle und ABS - sind gut. Jetzt muss ich meine Fahrweise noch umstellen, zum Beispiel auf den größeren Abtrieb, dann passt es."
Auch Rowe, die Drittplatzierten des 24-Stunden-Rennens 2013, nutzen das Rennen: "Grundsätzlich ist das Qualirennen eine gute Idee", sagt Teamchef Hans-Peter Naundorf. "Als Team gibt uns das eine große Portion zusätzlicher Test-Kilometer. Ebenfalls positiv: Die Fahrer haben neben der Testzeit auch die Möglichkeit, ihre Teilnahmevoraussetzungen zu erfüllen."
Prominente Piloten sammeln Nordschleifenroutine
Durch die große Fahrzeit und die besonderen Anforderungen, die ein Nachtqualifying stellt, konnten die Organisatoren beim ADAC Nordrhein das Qualifikationsrennen mit zwei besonderen "Bonbons" ausstatten. Zum einen werden hier anhand des Trainingsergebnisses gleich zehn der begehrten Plätze für das Top-30-Qualifying vergeben. In diesem Einzelzeitfahren werden beim 24-Stunden-Rennen im Juni die besten Startplätze vergeben.
Zum anderen können Piloten hier ihre Nordschleifen-Routine erwerben, die das Reglement des 24-Stunden-Rennens als Startvoraussetzung fordert. So sind an diesem Wochenende bemerkenswert viele internationale Piloten am Start - neben vielen europäischen Fahrern sind auch Teilnehmer aus Thailand, Korea und Japan vertreten. Zwei prominente Starter nutzen das Rennen ebenfalls, um fahrerische Skills und ihre Streckenkenntnis weiter zu entwickeln.
Extrem-Fallschirmspirnger Felix Baumgartner geht in einem Audi R8 LMS ultra an den Start. Mit den Werkspiloten Marco Werner, Frank Biela und Pierre Kaffer hat er drei exzellente Mitstreiter im Team, die mit ihm die 24-Stunden angehen werden. Vom Zweirad in den Vierradsport wechselt beim 24-Stunden-Qualirennen der ehemalige Motorrad-Europameister Alex Hofmann. Er bewegt einen der in dieser Saison neu eingeführten BMW M235i Racing.
Wer das ADAC Qualifikationsrennen 24-Stunden-Rennen als Zuschauer verfolgen will, kann sich rund um die Nordschleife über freien Eintritt freuen. Für Besucher wird lediglich eine Parkgebühr in Höhe von 5 Euro erhoben. Tickets mit Tribünen-Zugang an der Grand-Prix-Strecke und Fahrerlager-Eintritt sowie Zugang zur Startaufstellung sind für 15 Euro an den Tageskassen zu haben. Wochenend-Tickets kosten 25 Euro.
Vor Ort bleiben Fans während des Rennens mit dem Fan-TV auf dem Laufenden, das über DVB-T ausgestrahlt wird. Wer zu Hause bleibt, kann mit dem Livestream auf der 24-Stunden-Homepage up-to-date bleiben. Einen ausführlichen Nachbericht zum Rennwochenende gibt es bei Sport1 am Samstag, 26. April von 21:00 bis 22:00 Uhr.