Ein spezieller Reglements-Zusatz soll das WTCC-Rennen auf der Nordschleife ermöglichen und zugleich den Bau eines "Nordschleifen-Autos" verhindern
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Die Nordschleife des Nürburgrings ist alles andere als eine gewöhnliche Rennstrecke. Und deshalb unternimmt die WTCC alles, um ihr bevorstehendes Debüt auf der vielleicht schwierigsten Rennbahn der Welt erfolgreich zu gestalten. Dazu gehört auch, dass das Reglement der Meisterschaft um einen "Nordschleifen"-Passus erweitert wird. So will man die technischen Grundlagen für das Rennen schaffen.
WTCC-Serienchef Francois Ribeiro erklärt die Hintergründe: "Wir müssen die Regeln etwas anpassen, aber das tun wir. Das ist keine große Sache. Wir werden eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, die sich damit beschäftigt, dass wir der Tourenwagen-Kommission etwas vorlegen können. Es wird einen gesonderten Anhang im Reglement geben. Fertig. Das ist dann auch schon alles."
Naja, nicht ganz. Aber zumindest ein Anfang. Alles Weitere gelte es noch zu definieren, meint Ribeiro. "Wir haben die ganze Sache mit einigen Ingenieuren besprochen. Alle GT-Autos, die beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring antreten, erhöhen das Fahrwerk um fünf Millimeter. Wir können das Gleiche machen, ohne das Auto an sich zu verändern. Das ist nur eine Sache des Setups", sagt er.
"Natürlich müssen da noch Entwicklungen vorgenommen werden. Ich bin mir auch sehr sicher, dass die Hersteller möglichst viele Anpassungen planen. Wir werden aber die Testarbeit beschränken. Das haben wir mit dem ADAC Nordrhein beschlossen. Wir wollen nämlich nicht, dass die Hersteller ein Nordschleifen-Auto bauen, wie man es früher für 24-Stunden-Tourenwagen-Rennen gemacht hat."
Doch ein Schritt nach dem anderen. "Erst einmal muss die Tourenwagen-Kommission zustimmen. Ich denke, wir werden bei der nächsten Sitzung im Juli den Vorschlag präsentieren", meint Ribeiro und skizziert das weitere Vorgehen: "Zuvor gibt es eine Sportliche Arbeitsgruppe. Und ganz am Ende geht es damit zum FIA-Weltrat für die Endabnahme. Das dürfte im Oktober oder Dezember geschehen."