Alles Wissenswerte zum WTCC-Saisonauftakt

, 22.03.2013

Neue Fahrer, neue Teams, neue Marken, neue Strecken, neue Regeln: Die wichtigsten Daten und Fakten zum Saisonauftakt der WTCC im Überblick

Die neue Rennsaison der WTCC bringt einmal mehr zahlreiche Neuerungen mit sich. Das Starterfeld wächst und wird in diesem Jahr durch viele neue Fahrer und Teams bereichert. Mit Honda und Lada stoßen sogar gleich zwei Marken zur Meisterschaft, die 2013 voraussichtlich zwölf Rennwochenenden bestreitet. Was Sie sonst noch zum Saisonstart wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

25 Fahrzeuge auf der Nennliste

Die WTCC startet mit einem sehr gut gefüllten Teilnehmerfeld in die Saison 2013. Insgesamt 25 Fahrzeuge sind für das komplette Jahr eingeschrieben - mehr als in der Formel 1. Es ist zu erwarten, dass bei einigen Veranstaltungen auch in dieser Saison wieder einige Gastpiloten mitfahren werden. Zum Saisonende in Asien könnte die Boxengasse der WTCC also durchaus 30 Rennwagen aufweisen.

Neue Teams

In der Meldeliste zur neuen WTCC-Saison tauchen nicht weniger als acht neue Teamnamen auf. Die beiden Werksteams von Honda und Lada bestreiten genau so ihr erstes Jahr wie Anome (BMW), Campos (SEAT), Münnich (SEAT), Nika (Chevrolet), PB (BMW) und RML (Chevrolet). Die meisten Autos stellt in dieser Saison wieder BMW (8) vor SEAT (7), Chevrolet (5), Honda (3) und Lada (2).

Neue Marken

BMW, Chevrolet und SEAT waren schon in den vergangenen Jahren feste Bestandteile der WTCC. Nun sind auch Honda und Lada mit dabei - als einzige Werksteams. Sowohl die Japaner als auch die Russen hatten bereits 2012 einzelne Proberennen bestritten und steigen 2013 voll zu. Speziell Honda testete ausführlich und gilt daher als WM-Favorit. Ford ist nach nur einem Jahr nicht mehr dabei.

Einige WTCC-Neulinge

Fünf Piloten bestreiten in diesem Jahr ihre erste komplette Saison in der WTCC. Darunter befinden sich auch zwei Deutsche: Marc Basseng (Münnich-SEAT), GT1-Weltmeister von 2012, und Rene Münnich (Münnich-SEAT), Eigner des gleichnamigen Rennstalls, sind ebenso neu wie Jean-Phillipe Dayraut (Anome-BMW), Fernando Monje (Campos-SEAT) und Hugo Valente (Campos-SEAT).

Alte Bekannte

Nachdem sie 2012 nicht regelmäßig in der WTCC mitgefahren waren, kehren drei "alte Hasen" in diesem Jahr ins Starterfeld zurück. Fredy Barth (Wiechers-BMW) steigt um vom Fronttriebler auf den Hecktriebler, Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) bleibt dem Chevrolet treu. James Thompson (Lada) ist wieder als Entwicklungsfahrer bei den Russen aktiv und soll den neuen Granta nach vorn bringen.

Drei deutsche Teams

Dank des Münnich-Rennstalls aus Friedersdorf steigt die Anzahl der deutschen Teams in diesem Jahr auf drei. Die SEAT-Mannschaft um Teameigner Münnich stößt zu den beiden erfahrenen Rennställen Engstler-BMW (Wiggensbach) und Wiechers-BMW (Nienburg). Und die Neulinge kommen mit großen Vorschuss-Lorbeeren: Sie sind die letztjährigen Titelgewinner in der nun eingestellten GT1-WM.

Drei deutsche Fahrer

Jahrelang war Franz Engstler (Engstler-BMW) der einzige deutsche Vertreter in der WTCC. Nun erhält der Routinier aus dem Allgäu etwas Verstärkung: Basseng und Münnich erhöhen die Anzahl der Deutschen im Starterfeld auf drei. Neben Barth zählt übrigens auch Norbert Michelisz (Zengö-Honda) zu den deutschsprachigen Piloten der WTCC. Ansonsten wird größtenteils Englisch gesprochen.

Modifizierte Autos

Über die Wintermonate haben die Teams, meist in Eigenregie, nochmals an ihren Autos gearbeitet und diverse Modifizierungen vorgenommen. Die meiste Entwicklungsarbeit haben jedoch die beiden WTCC-Werksteams von Honda und Lada geleistet. Der Honda Civic und der Lada Granta haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Updates erhalten. Davon kann die Konkurrenz nur träumen.

Letztes Jahr unter dem aktuellen Reglement

2014 wird ein neues WTCC-Reglement eingeführt, das die Fahrzeuge etwas kräftiger und vor allem spektakulärer machen soll. Das bedeutet: Die Saison 2013 wird das letzte Jahr unter den aktuellen Regeln. Es wird erwartet, dass die neuen Rennwagen bereits im Herbst zum ersten Mal auf die Strecke gehen. Ob es 2014 eine "Übergangssaison" mit zwei Autogenerationen gibt, ist noch offen.

Neue Strecke im Kalender

Nach Okayama (Japan/2008), Marrakesch (Marokko/2009), Schanghai (China/2011) und Sonoma (USA/2012) macht die WTCC in diesem Jahr den nächsten Schritt bei ihrer Internationalisierung. Auf dem Programm steht erstmals ein Rennen in Russland. Es wird am 9. Juni 2013 auf dem 4,070 Kilometer langen Moscow Raceway, also nahe der russischen Hauptstadt Moskau, ausgetragen.

Zwei Veranstaltungen noch nicht bestätigt

Bei der jüngsten Sitzung des FIA-Weltrat-Sitzung hat das Gremium einen modifizierten Kalender für die WTCC herausgegeben. Die Veranstaltung in Curitiba (Brasilien) wurde - wieder einmal - aus dem Plan gestrichen. Wahrscheinlich ist, dass Curitiba trotzdem besucht wird, aber zu einem späteren Zeitpunkt. Vorerst hat sich die FIA jedoch vorbehalten, noch zwei zusätzliche Orte zu nominieren.

Kein Rennen in Deutschland

Traditionelle Motorsport-Nationen wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien werden im Kalender 2013 nicht berücksichtigt. Die WTCC macht in diesem Jahr einen Bogen um diese Länder. Stattdessen sind vermehrt Rennen in Osteuropa und in Übersee vorgesehen. Dieser Trend könnte sich in den kommenden Saisons fortsetzen. Man liebäugelt mit Argentinien, Australien und Indien.

Qualifying

Die Qualifikation wird weiterhin in zwei Teilsessions über 20 (auf Stadtkursen 30) Minuten und 10 (15) Minuten ausgetragen. Seit 2012 ziehen insgesamt zwölf Fahrer in die zweite Einheit ein. Dort werden wie gehabt die vorderen Startpositionen ausgefahren, doch den Bestplatzierten winkt, ebenfalls seit 2012, ein Bonus: Wer in Q2 in die Top 5 fährt, erhält nach dem Schema 5-4-3-2-1 sogar WM-Punkte.

Startaufstellung für Rennen zwei

Das Zocken hat ein Ende: Seit 2012 basiert die Startaufstellung für Rennen zwei auf dem Ergebnis von Q2. Die Top 10 dieser Session gehen in Lauf eins gemäß ihrer normalen Reihenfolge an den Start, in Lauf zwei in umgekehrter Reihenfolge. Im Qualifying gilt es also abzuwägen, ob man als Fahrer lieber ein paar Punkte holt oder eher auf eine bessere Ausgangslage in Rennen zwei schielt.

Renndistanz

2012 hat die WTCC ihre Renndistanzen leicht vergrößert, von maximal 50 auf maximal 60 Kilometer. Das bedeutet meist eine oder zwei zusätzliche Runden, also eine größere Belastung für Mensch und Material. Vor allem die Yokohama-Einheitsreifen werden dabei sehr beansprucht. Wie groß die jeweilige Distanz ist, entscheidet die FIA von Fall zu Fall. Ein Rennen dauert etwa 30 Minuten.

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