Nur die Fahrertür muss weiter aus Metall bestehen: Den BMW-Teams ist es erstmals erlaubt, drei Türen am 320 TC durch Kohlefaser-Modelle zu ersetzen
© Foto: WTCC
"Es gibt gute Nachrichten", sagt Tom Coronel. Und damit spricht der Niederländer für alle BMW-Teams im Fahrerlager der WTCC. Den Rennställen ist es nämlich ab dem Rennwochenende auf dem Slovakiaring gestattet, ihre BMW-Fahrzeuge mit Kohlefaser-Türen zu versehen. Was sich natürlich auf der Waage bemerkbar macht: Theoretisch werden die Autos so um etwa 20 Kilogramm leichter.
Es dürfen aber nur drei der vier Türen am BMW 320 TC durch Kohlefaser-Modelle ersetzt werden. Aus Sicherheitsgründen besteht die Fahrertür weiterhin aus Metall. Dennoch zeigt sich Coronel sehr überzeugt davon, damit einen wichtigen Schritt nach vorn zu machen: "Wir reduzieren das Gewicht um 20 Kilogramm und dürften am Slovakiaring somit zwei, drei Zehntel schneller sein", meint er.
"Das bedeutet: Wir können wohl wieder um einen Podestplatz kämpfen", erklärt Coronel. Das Ergebnis des ersten Freien Trainings scheint diese Ambitionen zu unterstützen: Coronel klassierte sich in 2:12.693 Minuten als bester BMW-Fahrer rund fünf Zehntel hinter der Spitze auf dem dritten Platz - als erster Verfolger der beiden Honda-Werksautos von Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro.
Durch die von BMW beim FIA-Tourenwagen-Komitee eingereichte Modifizierung der Türen könnte es nun erstmals möglich sein, dass die Fahrzeuge das vom Reglement festgesetzte Basisgewicht von 1.150 Kilogramm erreichen. Das war in der Vergangenheit ein gewaltiger Hemmschuh der BMW-Autos: Sie mussten notgedrungen schwerer antreten als erlaubt und verloren dadurch viel Zeit.
Doch selbst mit Kohlefaser-Türen können die Rennställe den ihnen vom Regelwerk zugestandenen Gewichtsvorteil nicht vollständig nutzen: Dem BMW 320 TC wurde für den Slovakiaring das minimale Kompensationsgewicht von -20 Kilogramm zugewiesen. Und das heißt: Die BMW-Teams dürfen noch einmal 20 Kilogramm ausladen, kommen aber halt nur auf dem Papier auf 1.130 Kilogramm Gewicht.