Tom Chilton meint, auf der letzten Runde in Schanghai einen Fehler von Yvan Muller gesehen und ausgenutzt zu haben - Muller selbst kommentiert es nicht weiter
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Am Samstag hatte Yvan Muller noch angekündigt, seinen RML-Teamkollegen Tom Chilton beim Kampf um den zweiten Platz in der Fahrerwertung unterstützen zu wollen. Genau das tat er am Renntag auch. Die Frage ist nur: freiwillig oder unfreiwillig? Denn Chilton zog noch auf den letzten Metern an Muller vorbei und siegte um die Winzigkeit von 0,010 Sekunden vor seinem Stallgefährten.
Die Art und Weise, wie Muller sich bei diesem Duell verhielt, lässt darauf schließen, dass er Chilton ein "Geschenk" gemacht und zugunsten der Teaminteressen auf den Sieg in Schanghai verzichtet hat. Chilton meint jedoch, einen Fehler des viermaligen Weltmeisters genutzt zu haben, was es ihm letztendlich ermöglicht habe, Muller beim kurzen Sprint zur Ziellinie gerade noch abzufangen.
"Yvan hat ein bisschen zu spät gebremst und kam etwas von der Linie ab. Ich sah eine Lücke und probierte es einfach. Ein Fahrer aus einem anderen Team hätte wohl die Türe zugemacht und mich über den Kunstrasen am Kurvenausgang geschickt. Yvan ist aber mein Stallgefährte und hat genau das nicht gemacht. Dafür muss ich mich bei ihm bedanken", sagt Chilton über die entscheidende Situation.
Und was hält Muller davon? Als er sein "so war es" äußerte, sprach jedenfalls nicht unbedingt besonders große Zufriedenheit aus seiner Mimik. Vielmehr war Muller bemüht, die Pressekonferenz nach den Rennen in China möglichst rasch zu verlassen. "Ich brauche eh nichts mehr zu beweisen", meinte er noch. Er habe sein großes Saisonziel, den WM-Titel, schließlich erreicht. Nur das zähle.