Teamchef Yves Matton muss eingestehen, dass die erdrückende Citroen-Dominanz in der WTCC die Erfolge der Franzosen ein wenig schmälert
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Bei bisher 39 Rennen 31 Siege und genau so viele schnellste Rennrunden, dazu 18 von 20 möglichen Pole-Positions: Seit dem Einstieg in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in der Saison 2014 dominiert Citroen die Serie nach belieben und lässt der Konkurrenz kaum eine Chance - zur Not unter Anwendung sportlich fragwürdiger Mittel wie im Qualifying von Vila Real.
Diese Eintönigkeit ist für die Fans einer der Hauptkritikpunkte an der WTCC, wie viele Reaktionen zeigen. Und auch den Verantwortlichen bei Citroen dämmert mittlerweile, dass man Erfolge gegen wehrlose Gegner nur suboptimal vermarkten kann. "Das ist aktuell vielleicht der Schwachpunkt bei den Tourenwagen, wir dominieren vielleicht zu sehr", erklärt Citroen-Teamchef Yves Matton am Rande der Rallye Finnland im Interview mit 'WRC Live Radio'.
Zwar können man eigentlich nicht zu viel dominieren, schiebt Matton zwar hinterher. Doch Erfolge, um die man richtig kämpfen muss, seien besser zu verkaufen. "Wenn andere große Hersteller in der Meisterschaft wären und wir sie schlagen könnten, wäre das für die Marke besser."
Doch davon ist derzeit wenig zu sehen. Honda läuft seit der Einführung des TC1-Reglements dem Vorsprung von Citroen erfolglos hinterher. Lada hat mit dem neuen Vesta im Vergleich zum im Vorjahr eingesetzten Granta sowie der neuen Fahrerbesetzung zwar deutliche Fortschritte gemacht, ist aber ebenso wie die Chevrolet-Privatteams noch weit davon entfernt, mehr als nur Nadelstiche gegen Citroen zu setzen.
Daher bleibt Matton vorläufig nur eine Hoffnung: "Wir hoffen, dass sich zukünftig weitere Hersteller in der Meisterschaft engagieren. Andere Hersteller zu schlagen, ist das Interessanteste an solch einer Meisterschaft", sagt der Belgier. Für 2016 ist allerdings noch keine neue Konkurrenz in Sicht. Und ob Citroen darüber hinaus weiterhin in der WTCC antreten wird, steht noch in den Sternen.