Xavier Mestelan-Pinon geht davon aus, dass Honda Citroen im Saisonverlauf gefährlich werden kann und spricht über die Probleme mit den Benzinventilen
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Überspitzt formuliert könnte man die WTCC-Saison 2014 nach zwei von zwölf Rennwochenenden als Citroen-Firmenmeisterschaft mit internationaler Beteiligung bezeichnen. Der C-Elysee ist den anderen TC1-Autos derzeit klar überlegen, sodass die Citroen-Piloten bisher alle vier Rennen gewonnen haben. Das kommt allerdings alles andere als überraschend - auch nicht für Citroen-Technikchef Xavier Mastelan-Pinon.
Denn zu dem Zeitpunkt, an dem beispielsweise Honda mit dem neuen Civic erstmals auf die Strecke ging, hatte Citroen den C-Elysee schon ein halbes Jahr getestet. "Wir wussten, dass wir durch die frühzeitige Fertigstellung des Autos im Vorteil sein würden", sagt Mastelan-Pinon im Gespräch mit der französischen Sport-Tageszeitung 'L'Equipe', "aber beim Test bemerkte ich, dass die Wettbewerber nicht so weit entfernt sind", blickt der Technische Direktor auf den gemeinsamen Test mit Honda im Februar in Le Castellet zurück.
Daher will Mastelan-Pinon Honda trotz der aktuellen Citroen-Dominanz noch lange nicht abschrieben und rechnet im Saisonverlauf mit harter Gegenwehr der Japaner. "Ich denke, dass die Meisterschaft enger ausgehen könnte, als sich momentan viele vorstellen können", so Mastelan-Pinon. "Sie haben einige ihrer technischen Probleme behoben und beginnen mit der Abstimmung des Autos", sagt er über Honda.
Der Technische Direktor nahm auch Stellung zur Disqualifikation von Sebastien Loeb und Jose-Maria Lopez, denen nach dem Qualifying in Le Castellet alle Zeiten gestrichen wurden, nachdem bei der technischen Abnahme an einem Ventil im Benzinsystem ein Leck festgestellt worden war. Mastelan-Pinon geht davon aus, dass das Ventil schon beim Einbau defekt gewesen war.
"Wir gingen zu einem Händler, kauften die Ventile und bauten sie ein. Mehr nicht", sagt der Franzose. Im übrigen seine in den Chevrolet Cruze Ventile des gleichen Herstellers verbaut. Mastelan-Pinon kündigte aber an, dass Citroen bei der Auswahl der Zulieferer und der Qualitätskontrolle zukünftig noch strengere Maßstäbe anlegen will.