Colin Turkington kehrt in die WTCC zurück: In Schanghai geht der Tourenwagen-Routinier mit einem Chevrolet Cruze für das WSR-Team an den Start
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"Es ist großartig, wieder da zu sein." Und in diesen Worten von Colin Turkington schwingt sicher auch Erleichterung mit. Denn die aktuelle Saison verlief bisher nicht nach Wunsch für den Nordiren, der im WTCC-Endspurt 2011 noch so sehr überzeugt hatte. Ein Cockpit für 2012 war jedoch nicht die Folge für Turkington. Ein Test in der BTCC, aber keine Renneinsätze. Das ändert sich jetzt schlagartig.
Denn Turkington betritt wieder eine große Bühne - und das gemeinsam mit dem WSR-Team, für das er schon früher einige Einsätze in der WTCC bestritten hat. Neu ist allerdings, dass der 30-Jährige nicht mit einem BMW, sondern mit einem Chevrolet an den Start geht. Seine Pläne waren offenbar durcheinander geraten, als Felipe Tedeschi in Sonoma das zweite Proteam-BMW-Auto zerlegte.
Ursprünglich war nämlich vorgesehen, dass Turkington dieses Fahrzeug beim Saison-Endspurt pilotieren sollte. Ein Totalschaden nach Überschlag machte dies aber unmöglich. Turkington und WSR fanden dennoch eine Lösung: "Unser Auto stammt von RML. Sie haben sich sehr ins Zeug gelegt, um uns dabei zu helfen, alles rechtzeitig nach Schanghai zu schaffen", erklärt Teamchef Dick Bennetts.
"Wir müssen uns sehr herzlich bei ihnen bedanken. Wir freuen uns darüber, mit der Unterstützung von Aviva in die WTCC zurückzukehren. Es wird eine große Herausforderung für Colin und das Team, ein neues Fahrzeug und eine neue Strecke kennenzulernen. Wir sind aber sehr gespannt darauf", sagt Bennetts. Turkington pflichtet seinem Teamchef bei: "Ich kann es kaum erwarten", gesteht er.
"Seit der Veranstaltung auf dem Tianma Circuit im vergangenen Jahr bin ich nicht mehr in der WTCC angetreten. Es wird also wahrscheinlich ein bisschen dauern, bis ich mich entrostet habe. Außerdem fahre ich erstmals mit dem Chevrolet Cruze", meint Turkington. "Das letzte Mal, dass ich mit einem frontgetriebenen Tourenwagen unterwegs war, war 2006. Vor mir liegt also eine steile Lernkurve."
Die WTCC kennt der nordirische Rennfahrer aber gut: Schon bei seinem Debüt 2007 fuhr Turkington als Gastpilot auf Anhieb auf das Treppchen, ehe er 2010 zwei weitere Podestplätze nachlegte. Den Sieg in Okayama 2010 bekam er am grünen Tisch, nachdem die BMW-Werkspiloten Andy Priaulx und Augusto Farfus disqualifiziert worden waren. Mit Wiechers fuhr Turkington 2011 erneut aufs Podest.