BMW-Fahrer Tom Coronel hat im ersten Freien Training von Russland die Bestzeit markiert - Zahlreiche Ausritte auf dem nun trockenen Moscow Raceway
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Der Regen ging, die Sonne kam - und prompt schlug die große Stunde von Tom Coronel (ROAL-BMW). Der niederländische Rennfahrer fuhr im ersten Freien Training auf dem Moscow Raceway in 1:43.574 Minuten die beste Zeit und unterbot damit auch den Topwert von WM-Spitzenreiter Yvan Muller (RML-Chevrolet) vom Vortag. Allerdings nicht ohne Fehler und auch nur um zwei Hundertstel.
"Es war eine große Drift-Show", sagt Coronel über den 30-minütigen Trainingsauftakt am Samstag. Fast jeder Fahrer im Feld hatte sich mindestens einmal neben der Ideallinie gezeigt, Stefano D'Aste (PB-BMW) strandete mit seinem Fahrzeug sogar im Kiesbett. Und weil sich die Bergung des Autos lange hinzog, blieben zum Schluss der Einheit gelbe Flaggen draußen und Verbesserungen aus.
So behielt Coronel den ersten Platz vor Rob Huff (Münnich-SEAT/+ 0,129 Sekunden) und Muller (+ 0,220). "Ich hatte sehr viel Vertrauen ins Auto und habe viel Druck gemacht", erklärt Coronel. "Vielleicht war ich teilweise etwas über dem Limit, doch im Freien Training hast du nun einmal die Chance, etwas zu probieren. Da suchst du nach den Grenzen." Die manche Piloten mehrfach überschritten.
Was laut Coronel aber auch an den Bedingungen vor Ort liegt. "Über Nacht hat es noch einmal geregnet. Das Gripniveau dürfte sich also noch verbessern", meint der BMW-Pilot, dessen Markenkollege Mehdi Bennani (Proteam-BMW) in 1:43.807 Minuten zur Bestzeit der Privatiers und hinter Coronel, Huff, Muller und Tom Chilton (RML-Chevrolet/+ 0,224) auf Gesamtplatz fünf fuhr.
Gabriele Tarquini (Honda/+ 0,314), Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet/+ 0,354) und Norbert Michelisz (Zengö-Honda/+ 0,492) bildeten auf den Rängen sechs bis acht ein kompaktes Trio, Tiago Monteiro (Honda/+ 0,645) und WTCC-Neuling Nikolai Karamyschew (Campos-SEAT/+ 0,658) rundeten die Top 10 ab. James Thompson (Lada) verpasste diese Gruppe um 0,050 Sekunden und belegte Rang elf.
Die deutschsprachigen Piloten fanden sich im ersten Freien Training der WTCC in Russland allesamt im Hinterfeld wieder: Fredy Barth (Wiechers-BMW) wurde 15., während sich Franz Engstler (Engstler-BMW), Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Rene Münnich (Münnich-SEAT) auf den Positionen 20, 22 und 23 einsortierten. Bemerkenswert aber: Die Top 16 lagen geschlossen innerhalb von nur einer Sekunde!