Die Fahrer von BMW, Chevrolet, Honda, Lada und SEAT kommentieren den Einstieg von Sebastien Loeb und Citroen zur neuen WTCC-Saison 2014
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die Meisterschaft von Serienchef Marcello Lotti, die 2014 ihre zehnte Rennsaison bestreitet. Und die Fahrer sind gespannt - auf die neue Konkurrenz und vor allem darauf, wie sich der neunmalige Rallye-Weltmeister Loeb im Tourenwagen schlägt und was das für die Zukunft der WTCC bedeuten könnte.
Tom Coronel (ROAL-BMW) gewinnt der Situation jedenfalls viel Positives ab. Er sagt: "Citroen ist eine große Marke im Motorsport. Und Sebastien Loeb ist ein starker, cleverer und professioneller Fahrer. Damit zieht die WTCC neue Zuschauergruppen an." Außerdem sei es auch "gut" für Citroen und Loeb, nach derartigen Erfolgen in der Rallye-WM (WRC) für einen Tapetenwechsel zu sorgen.
"Ein Buch liest man nicht zwei- oder dreimal, sondern nur einmal. Einen guten Film sieht man sich vielleicht zweimal an, aber das war es dann auch. Dann erwarten einen keine neuen Abenteuer mehr", meint Coronel. Er fügt hinzu: "Sebastien Loeb ist momentan an diesem Punkt. Er braucht eine neue Herausforderung, und ich denke, die WTCC wird ein sehr spannendes Abenteuer für ihn."
Muller als Anstoßgeber
Eines, für das Yvan Muller (RML-Chevrolet) höchstpersönlich die Werbetrommeln gerührt hat, wie er nun verrät. "Sebastien hat mir vor einiger Zeit gesagt, dass er über seine Karriere nach der Rallye-WM nachdenkt. Ich sagte ihm, er solle die WTCC in Betracht ziehen, aber er war sich unsicher. Vor allem über das Auto. Daher habe ich einen Test für ihn organisiert", erklärt der frühere Chevrolet-Werkspilot.
"Wir waren einen ganzen Tag lang in Rockingham und anschließend sagte Sebastien, dass das Auto interessanter sei, als er erwartet hatte, und dass er nach dem Ende seiner Rallye-Karriere in die WTCC kommen will." Das war im August 2011. Im Herbst 2012 deuteten Citroen und Loeb erstmals etwas dergleichen an. Kaum ein halbes Jahr später machte es das französische Gespann offiziell.
"Das sind großartige Neuigkeiten für die Meisterschaft", findet Gabriele Tarquini (Honda). "Sebastien Loeb ist ein Name, den jeder kennt. Citroen ist ein großer Hersteller, der viele Meisterschaften im Rallyesport gewonnen hat. Ich denke, sie werden auch in der WTCC einen guten Job machen. Loeb wird nicht lange brauchen, um sich an die Rennen in der WTCC zu gewöhnen", meint der Ex-Champion.
Thompson schwärmt vom "besten Fahrer der Welt"
Er erklärt seinen Standpunkt: "Es ist wesentlich intensiver als in anderen Meisterschaften - manchmal ein wenig wie beim Boxen, wenn sich zwei Fahrer gegenseitig bekämpfen - aber er ist schon im Porsche-Cup gefahren und daher enge Zweikämpfe gewöhnt." Und davon will im James Thompson (Lada) reichlich bieten: "Es ist immer schön, gegen Fahrer vom Schlage eines Loeb zu fahren."
"Für mich ist er der beste Fahrer der Welt. Wenn ich mir eine Person aussuchen müsste, die mich im Auto - ob bei Tag oder Nacht, bei Regen oder Sonnenschein - von A nach B fahren soll, dann würde ich gerne neben ihm sitzen", sagt Thompson, der - genau wie Tarquini - davon überzeugt ist, dass Loeb rasch Fuß fassen wird. "Vor allem, weil er das Team kennt und sie für ihn arbeiten", meint er.
"Das ist ein sehr starkes Werkzeug. Und das Team weiß, wie man Leistung abliefert. Die Verdienste von Citroen, die in einer anderen Weltmeisterschaft viel erreicht haben, stehen außer Frage", erklärt Thompson. Er merkt an: "Es wird ein weiteres fantastisches Team für die Meisterschaft sein, das auf höchstmöglichen Niveau operieren wird. Es ist eine große Ehre, dass sie hierher kommen."
"Das wertet die Meisterschaft auf", sagt auch Rob Huff (Münnich-SEAT). Er glaubt: "Viele neue Zuschauer werden die WTCC nur wegen ihm verfolgen. Es wird auch interessant sein, zu sehen, wie er zurechtkommt. Er ist sicherlich sehr schnell. Daher freue ich mich darauf, wie er sich schlägt. Da er sich bisher noch mit niemandem im Fahrerfeld angelegt hat, wird er herzlich Willkommen sein..."