Um die Entwicklungschancen, die das neue WTCC-Reglement bietet, optimal nutzen zu können, hat Honda zur Saison 2014 ein eigenes Testteam ins Leben gerufen
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Das neue WTCC-Reglement und seine Folgen: Nicht nur die Autos werden teurer, auch der Aufwand der Rennställe wird größer. Was im Falle des Honda-Werksteams bedeutet, dass es künftig mit einem eigenen Testteam operieren wird. Das hat Teamchef Alessandro Mariani am Rande der Probefahrten in Valencia verkündet. So will Honda im Entwicklungsrennen der Saison 2014 die Oberhand behalten.
"Für uns stellt die Einrichtung des Testteams eine große Veränderung dar", sagt Mariani. "Aber es wird von entscheidender Wichtigkeit sein, um dem hohen Niveau der Konkurrenz entgegenzutreten. Das Testteam kann das Fahrzeug nämlich während der Rennsaison weiterentwickeln. Und das ist der Schlüsselfaktor für den mittelfristigen Erfolg." Zumal Honda ohnehin schon Test-Rückstand hat.
Zur Erinnerung: Als die neuen WTCC-Regeln vorgestellt wurden, hatte Citroen bereits ein Testauto, fuhr schon im Juli 2013 die ersten Proberunden. Honda zog erst im Januar 2014 nach. "Weil das Reglement erst sehr spät final definiert wurde", wie Mariani erklärt. Und: "Das neue Auto ist komplett anders als das Vorgänger-Modell. Wir konnten erst im Juli 2013 mit dem Fahrzeug-Design beginnen."
Dass sein Rennstall seit knapp zwei Monaten teste, sei daher als Teilerfolg zu werten, meint Mariani. "Wie man sich aber vorstellen kann, ist das Ganze eine schwierige Aufgabe. Auch, weil wir mit einem komplett weißen Blatt Papier begonnen haben, um die neuen Regeln maximal ausnutzen zu können." Das Testteam ist da nur der nächste Schritt, der sich vor allem erst im zweiten Halbjahr zeigen wird.
Denn zunächst geht es Schlag auf Schlag in der WTCC: Zwischen dem Saisonauftakt in Marokko und der vierten Veranstaltung in der Slowakei liegen nur vier Wochen - und doch ist das Rennjahr 2014 dann bereits zu einem Drittel um! Das bedeutet: nicht viel Spielraum für Tests und Entwicklungen. Das ändert sich, wenn die Meisterschaft ab Juni 2014 auf Weltreise geht. Denn dann ist auf einmal viel Zeit.