Auf der Suche nach den Ursachen für den Startcrash im zweiten Rennen: Was die Fahrer beobachtet haben, wie sie den Zwischenfall um Yvan Muller bewerten
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Als Yvan Muller (Citroen) seinen C-Elysee zu bändigen versuchte, da begann das Unheil erst so richtig. Denn der WTCC-Rekordchampion brachte sein Auto nach einem kleinen Ausflug auf die Grasnarbe zwar wieder unter Kontrolle, hatte mit seiner Rückkehr auf die Strecke aber schon genug angerichtet: Was folgte war ein heftiger Startcrash, der gleich mehrere Fahrzeuge aus dem Rennen warf.
Für Rob Huff (Lada) und James Thompson (Lada) war der zweite WTCC-Lauf in Salzburg auf der Stelle vorbei, denn beide wurden Opfer einer Kettenreaktion, die für sie in den Leitplanken endete. Doch Huff gab umgehend Entwarnung: "Wir sind okay. Und beim nächsten Mal mischen wir wieder mit." Glück im Unglück also, auch wenn die Unfallursache noch nicht zweifelsfrei geklärt ist.
Fest steht aber: Auslöser war Muller, der - offenbar, um dem vor ihm fahrenden Jose-Maria Lopez (Citroen) auszuweichen - nicht vom Gas ging, sondern den "Umweg" über das Gras wählte. Was aber zumindest Lopez nicht mitbekommen hat. "Ich weiß nicht, was mit Yvan passiert ist", so der WM-Spitzenreiter. "Der Salzburgring hat aber eine sehr schmale Zielgerade. Das macht es schwierig."
Und der Unfall war heftig: "Wir flogen wie Pingpong-Bälle über die Strecke", sagt Thompson und zeigt sich erleichtert: "Der Einschlag war doch ziemlich hart. Ich freue mich, noch an einem Stück zu sein." Wie es zum Zwischenfall gekommen ist, leitet sich der Brite so her: "Ich glaube, Yvan wurde aufs Gras gedrückt, bei seiner Rückkehr hat er mich mitgenommen." Huff meint: "Es ging irgendwo in der Mitte los."
In der Tat: Muller kam von links zurück auf die Strecke, was Thompson wohl irritierte, sodass er seinerseits nach rechts zog. Dort traf er auf das Lada-Schwesterauto von Huff - und schon flogen die Fetzen. "Man sah fast nichts mehr und dann lagen jede Menge Teile herum", berichtet Franz Engstler (Engstler-BMW), der von hinten durch die Trümmer fuhr. "Ich versuchte nur, mir keinen Reifenschaden einzufangen."
Und Muller? Er stellte seinen C-Elysee nach nur einer Runde in der Box ab. Anschließend soll er nicht besonders gut auf seinen Teamkollegen Lopez zu sprechen gewesen sein, der ihn - so Muller - von der Strecke gedrängt haben soll. Für die Rennleitung war es aber ein Rennunfall. Und Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) hat noch eine weitere Interpretation: "Ein paar Jungs ist wohl zu heiß geworden..."