Rob Huff spricht im Interview über das Jahr seiner Titelverteidigung, seinen Wechsel von Chevrolet zu SEAT und das neue Kräfteverhältnis in der WTCC
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Mit dem WM-Titel in der Tasche und der Nummer eins auf dem Auto: Rob Huff ist der Gejagte, wenn am Sonntag die neue WTCC-Saison beginnt. Der 33-jährige Brite hat aber eine schwierige Aufgabe vor sich, will er seinen Erfolg von 2012 in diesem Jahr wiederholen, denn im Winter hat er das Auto gewechselt. Nach acht Saisons mit Chevrolet fährt Huff nun für SEAT. Im Interview mit 'fiawtcc.com' spricht er über diesen neuen Karriere-Abschnitt, die Konkurrenz in der WTCC und seine Aussichten für 2013.
Frage: "Rob, nach acht Jahren als Chevrolet-Werksfahrer trittst du nun als Titelverteidiger für SEAT-Kundenteam Münnich an. Was denkst du darüber?"
Rob Huff: "Ich bin gespannt. Ich kann es kaum erwarten, mit der Nummer eins auf meinem Auto ins Rennen zu gehen. Gleichwohl ist mir bewusst, dass uns eine schwierige Saison ins Haus steht. Der SEAT ist ein exzellentes Fahrzeug, aber halt schon sechs Jahre alt. Gabriele (Tarquini; Anm. d. Red.) hat am Lenkrad wahre Wunder bewirkt."
"An die Chevrolet-Autos kam er aber nicht sehr nahe heran. Ich muss also realistisch sein, aber auch optimistisch. Neue Dinge geschehen in der Meisterschaft. Und wenn die Umstände passen, sollten wir gut aussehen. Mein Ziel ist, ein paar Rennen zu gewinnen und ein paar weitere Podestplätze einzufahren. Ich bin zuversichtlich, dass es ein angenehmes Jahr für mich wird."
Frage: "Münnich ist neu in der WTCC, doch das Team wechselt als GT1-WM-Titelträger in die Meisterschaft. Ihr habt auch schon gemeinsam getestet..."
Huff: "Der Test war sehr gut, aber es war halt nur ein Tag. Ich fühlte mich allerdings von Anfang an wohl im Auto und im Team."
"Es ist eine tolle Mannschaft. Es war aber natürlich anders, als ich sie nach neun Jahren mit RML das erste Mal traf. Es wurde Deutsch gesprochen statt Englisch. Dennoch hatte ich einen familiären Eindruck. Professionelle Teams sind durch die Bank gleich aufgestellt."
Huff rechnet mit lebhaftem Wettbewerb
Frage: "Bei nur einem Testtag ist es schwierig, das Potenzial des Rennwagens zu verstehen, nicht wahr?"
Huff: "Ich kann noch nicht sagen, was die Stärken des Autos sind. Es wäre schwierig, einen Vergleich zum Chevrolet zu ziehen, der in den vergangenen Jahren das stärkste Fahrzeug war. Mein erster Eindruck war gut. Der Motor scheint stark zu sein und die Art und Weise, wie das Chassis reagiert, erinnert mich an den Cruze."
"Das Auto ist gut balanciert und verhält sich prima. Die Leute von SEAT zählen zu den Besten und der Leon hat in der Vergangenheit mit Gabriele und Yvan (Muller; Anm. d. Red.) schon so viel erreicht. Das Fahrzeug wurde in letzter Zeit aber nicht mehr entwickelt. Ich hoffe, ich kann dem Team dabei helfen, das Auto ein bisschen weiterzuentwickeln."
Frage: "Der Wettbewerb in der WTCC dürfte 2013 sehr interessant werden. Was glaubst du, wird in diesem Jahr auf der Strecke passieren?"
Huff: "Ich wette nicht so gern. Alle glauben, Yvan ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Ich weiß nur zu gut, wie schnell er und der Chevrolet sein können. Gabriele und Tiago (Monteiro; Anm. d. Red.) werden aber ebenfalls konkurrenzfähig sein. Sie haben ja viel getestet."
"Und da gibt es noch ein paar mehr Leute, die man beobachten sollte. Jeder, der einen Chevrolet fährt, also Nash, Chilton, MacDowall. Dann wären da noch die BMW-Jungs und wir dürfen auch Thompson und den Lada nicht vergessen. Sie haben ein Jahr lang an ihrem Auto gearbeitet und ich bin mir sicher, dass sie sich dabei auch verbessert haben."
"Ich hoffe, wir liegen gut im Rennen und können mit ihnen kämpfen. Wir können aber eigentlich nicht sagen, wer das beste Paket hat, bis wir in Monza sind und endlich gemeinsam auf die Strecke gehen. Ich hoffe nur, wir können in dieser Saison ein paar Leute ärgern."