Weltmeister Rob Huff (SEAT) hat sich mit einem Sieg zurückgemeldet - Mehdi Bennani (BMW) starker Zweiter - Schwerer Unfall von Gabriele Tarquini (Honda)
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Mehdi Bennani (Proteam-BMW) gewann den Start, Rob Huff (Münnich-SEAT) das Rennen: Der Weltmeister setzte sich im spannenden zweiten Lauf auf dem Hungaroring nach 14 Runden knapp gegen Bennani durch und feierte seinen ersten Saisonsieg. Für das deutsche Münnich-Team war es der erste WTCC-Erfolg überhaupt. Und das am erst vierten Rennwochenende in der Meisterschaft.
"Es ist ein fantastisches Ergebnis", sagt Huff, der zum ersten Mal als SEAT-Pilot auf dem obersten Treppchen stand - mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Groß war die Freude aber auch beim Zweitplatzierten: "Super", meint Bennani und fügt hinzu: "Ich habe zwar versucht, an Rob dranzubleiben, doch er hat einfach keinen Fehler gemacht. Er ist ja aber auch der Weltmeister."
Aus deutschsprachiger Sicht punktete im zweiten Budapest-Rennen nur Lokalheld Norbert Michelisz (Zengö-Honda) als Achter. Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Rene Münnich (Münnich-SEAT) sahen das Ziel auf den Positionen 17 und 21, Fredy Barth (Wiechers-BMW) wurde nach einem für ihn turbulenten Rennen auf Rang 22 gewertet. Franz Engstler (Engstler-BMW) kam nach einer Kollision nicht ins Ziel.
Heftiger Unfall von Gabriele Tarquini
Doch der Reihe nach: Beim Start setzte sich Bennani erwartungsgemäß gegen Polesitter Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) durch und an die Spitze des Feldes. Kurz darauf flogen richtig viele Teile: Im Getümmel der ersten Runde gerieten Gabriele Tarquini (Honda) und Yvan Muller (RML-Chevrolet) aneinander, wobei Tarquini über die Motorhaube von Muller querkam und heftig abflog.
Der Weltmeister von 2009 landete äußerst hart in den Banden und sein Auto stieg auf, um kurz danach auf die Strecke zurückgeworfen zu werden. Dort berührte der havarierte Honda erst Norbert Michelisz (Zengö-Honda) am Heck, ehe es zur Kollision mit Engstler kam. Der Deutsche war mit völlig demoliertem Auto sofort außen vor, blieb - im Gegensatz zu Tarquini - aber offenbar gänzlich unverletzt.
Tarquini befreite sich zwar ebenfalls aus eigener Kraft aus seinem Auto, hielt sich jedoch sofort den Rücken. Die Rettungsmannschaft legte dem Honda-Piloten umgehend eine Halskrause an und schafften Tarquini ins Medical Centre der Rennstrecke. Derweil sorgte das Safety-Car dafür, dass die Streckenposten die Unfallstelle säubern konnten. Nach vier Runden Schleichfahrt ging es weiter.
Huff schnappt sich Bennani
Und wie: Huff machte sich den Restart des Rennens zunutze, um Bennani gleich in der ersten Kurve auf der Außenseite (!) zu attackieren und das Manöver erfolgreich abzuschließen. Damit war die Entscheidung an der Spitze gefallen, denn Bennani hielt sich zwar ständig im Windschatten von Huff auf, hatte in den restlichen Runden aber keine Chance mehr, den Weltmeister noch zu gefährden.
Die Action nahm aber nicht ab - ganz im Gegenteil. Ab Runde sechs legte sich Tom Coronel (ROAL-BMW) mit Yvan Muller (RML-Chevrolet) und Tom Chilton (RML-Chevrolet) an, während Michelisz mit einem sehenswerten Manöver an Stefano D'Aste (PB-BMW) vorbeiging. Und nachdem er sich auf der Zielgeraden zunächst erfolgreich gegen Muller gewehrt hatte, musste Coronel den WM-Spitzenreiter ziehen lassen.
Abschütteln ließ sich Coronel deshalb aber noch lange nicht. Vielmehr machte er nun seinerseits Jagd auf Muller, was in Runde elf in einem Angriffsversuch mündete, der jedoch misslang. Chilton nutzte dies zu seinen Gunsten und überholte Coronel, um zwei Runden später wieder vom "fliegenden Holländer" kassiert zu werden. Bei Rennende trennten das Trio gerade einmal zwei Sekunden.
Nash hält Muller geschickt in Schach
Im Gegensatz zum breiten Mittelfeld hatte sich die Spitze schon eher sortiert. Und Huff ließ auf den letzten Metern rein gar nichts mehr anbrennen und siegte 0,426 Sekunden vor Bennani und weitere drei Sekunden vor MacDowall. Dahinter rauschte James Nash (Bamboo-Chevrolet) als solider Vierter über die Linie, nachdem er über viele Runden hinweg dem Druck von Muller standgehalten hatte.
Muller selbst belegte abschließend Rang fünf vor Coronel und Chilton. Michelisz holte als Achter vor heimischem Publikum noch einmal einige WM-Punkte, Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) und Darryl O'Young (ROAL-BMW) beschlossen die Top 10. Knapp leer aus gingen D'Aste als Elfter, James Thompson (Lada) auf Rang zwölf und der aus der Box gestartete Tiago Monteiro (Honda) als 13.