Jose-Maria Lopez schlägt die Honda-Fahrer: Pole-Position in Moskau vor Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro - Yvan Muller mit Fahrfehler und Startplatz sechs
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WM-Spitzenreiter Jose-Maria Lopez (Citroen) ist auch am Moscow Raceway die Nummer eins der WTCC. Im Qualifying zum Russland-Rennen der Meisterschaft setzte sich der Argentinier deutlich gegen seine 20 Konkurrenten durch und fuhr zum bereits dritten Mal in diesem Jahr auf die Pole-Position. Damit startet schon zum fünften Mal an sechs Rennwochenenden ein Citroen von ganz vorn.
"Ich kann es kaum glauben und bin überglücklich", sagt Lopez in einer ersten Stellungnahme. "Im Freien Training war ich noch nicht vorn dabei, aber Yvan fuhr da schon richtig gut. Was mich nun so schnell macht? Ich weiß es nicht. Wir treffen wohl die richtigen Entscheidungen. Manchmal erwischt man es nicht genau und ist nicht gut. Das Team hat mir aber wieder mal ein tolles Auto hingestellt."
Gut genug, um im entscheidenden Q3 die überraschend starke Konkurrenz von Honda um mehr als zwei Zehntel zu distanzieren. Mit einem Rückstand von 0,226 Sekunden auf Lopez wurde Gabriele Tarquini (Honda) als Zweiter abgewinkt, auf Rang drei folgte sein Werksteam-Stallgefährte Tiago Monteiro (Honda/+ 0,515) vor Sebastien Loeb (Citroen/+ 0,929) und Tom Chilton (ROAL-Chevrolet/+ 1,047).
Muller mit Fahrfehler und frühem Aus
Ein aus Honda-Sicht mehr als positives Resultat, wie Monteiro bestätigt. Er meint: "Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Das Auto ist deutlich besser als erwartet. Wir haben um die Pole-Position gekämpft. Das unterstreicht unsere Bemühungen bei der Entwicklung. Wir kämpfen weiter. Aber hätte uns am Freitag jemand ein solches Resultat angeboten, wir hätten es angenommen."
Gekämpft hat im Qualifying in Moskau auch Yvan Muller (Citroen), allerdings mehr mit sich selbst als den Gegnern. In Q2 leistete sich der WTCC-Rekordchampion nämlich einen Abflug, um es dann als Fünfter zunächst noch in die Q3-Region zu schaffen. Weil Monteiro jedoch in letzter Sekunde noch eine Verbesserung gelang, war Muller raus - und mächtig stinkig. Sichtlich aufgebracht kletterte er aus dem Auto.
Von den in Q2 ausgeschiedenen Piloten neben Muller dürfen die meisten indes zufrieden sein. Vor allem Qing-Hua Ma (Citroen): Der chinesische WTCC-Debütant platzierte sich in seinem ersten Qualifying auf Startrang neun und fährt damit im zweiten Rennen aus Reihe eins los - neben Hugo Valente (Campos-Chevrolet), dessen zehnter Qualifying-Platz automatisch die Pole für Rennen zwei bedeutet.
Engstler wieder mit TC2-Pole-Position
Rene Münnich (Münnich-Chevrolet) aus Deutschland erzielte den elften Platz und blieb damit vor einigen großen Namen, für die überraschend schon nach Q1 Feierabend war. Tom Coronel (ROAL-Chevrolet/13.), Rob Huff (Lada/14.), James Thompson (Lada/16.) und Gianni Morbidelli (Münnich-Chevrolet/17.) müssen am Sonntag also kräftig aufholen, wollen sie in Russland WM-Punkte holen.
In der TC2-Kategorie wurde Franz Engstler (Engstler-BMW) seiner Favoritenrolle wieder einmal gerecht. In 1:44.011 Minuten sicherte sich der deutsche Routinier erneut die Pole-Position seiner Klasse und verwies Pasquale di Sabatino (Engstler-BMW) und John Filippi (Campos-SEAT) auf die Plätze. Und im Gegensatz zu vielen WTCC-Kollegen hielt sich Engstler im Moskau-Qualifying schadlos.
Neben Muller rodelten an diesem sonnigen Samstag nämlich noch zahlreiche andere Piloten durch die Auslaufzonen, allen voran Morbidelli. Nach einem heftigen Abflug samt Kiesbett-Besuch hatte er sein Auto sogar abgewürgt, konnte aber weiterfahren, um später erneut von der Strecke abzukommen und auszuscheiden. Einen schönen Drift zeigte Lopez in Q1. Weitere Fehler leistete sich der Pole-Mann aber nicht...