Rob Huff fällt vorzeitig aus, Yvan Muller siegt vor Alain Menu: Die WM entscheidet sich im letzten Rennen des Jahres - Honda mit erstem Podest
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"In Macao ist einfach alles möglich." Und genau das hat das erste Rennen bewiesen: Rob Huff (Chevrolet) warf als Führender sein Auto in die Leitplanken und schied vorzeitig aus. Yvan Muller (Chevrolet) und Alain Menu (Chevrolet) profitierten und fuhren auf den Plätzen eins und zwei ins Ziel. Damit ist die WM-Ausgang wieder völlig offen. Erst im letzten Rennen fällt die Entscheidung!
Denn WM-Spitzenreiter Huff bleibt bei 395 Punkten stehen, während Muller (378) und Menu (376) durch ihre Podestplätze aufgeholt haben. Im zweiten Rennen ist also alles offen - auch, weil alle drei Chevrolet-Piloten dann vom Ende der Top 10 an den Start gehen. Auch bei den Privatfahrern ist noch keine Entscheidung gefallen: Alle drei Titelkandidaten schieden im ersten Rennen vorzeitig aus.
Doch der Reihe nach: Beim Start setzte sich zunächst Muller durch. Der Franzose hatte die bessere Linie und ging schon vor der schnellen Mandarin-Kurve in Führung, die er auch in der Lisboa-Kurve verteidigte - vor Huff, Menu, Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT), Tiago Monteiro (Honda) und Darryl O'Young (Bamboo-Chevrolet). Doch dahinter schepperte es richtig: In der Lisboa gab es Stau!
Wer Auslöser des Massencrashs war, ist nicht klar. Mehdi Bennani (Proteam-BMW) strandete aber als Erster in den Banden. Auch Stefano D'Aste (Wiechers-BMW) und Pepe Oriola (Tuenti-SEAT) sowie Norbert Michelisz (Zengö-BMW) wurden an vorderster Front in den Zwischenfall verwickelt. Und die Rennleitung ließ nur gelbe Flaggen schwenken. Binnen weniger Minuten war in der Lisboa aufgeräumt!
Als das Feld - mit Muller an der Spitze - zum zweiten Mal vorbeikam, war die Strecke schon wieder frei. Und Huff zeigte sich gleich im Rückspiegel seines Rivalen, setzte aber noch kein Manöver. In Runde vier war es aber soweit: Huff stach vor der Lisboa-Kurve aus dem Windschatten und ging mit einem mutigen Versuch an Muller vorbei. Um kurz darauf vor Paiol den möglichen Sieg wegzuwerfen.
Huff knallte links in die Mauer. Er fing sein Auto zwar gekonnt wieder ein, doch der Schaden war angerichtet. Huff rollte aus und musste das Rennen an der Box aufgeben. Danach hatten Muller und Menu leichtes Spiel. Menu versuchte über viele Runden hinweg, Muller in einen Fehler zu treiben. Am Guia-Hügel kollidierten die beiden sogar einmal leicht miteinander, doch Muller hielt die Spitze.
Bis ins Ziel nach neun Runden, das WM-Titelverteidiger Muller vor Menu sah. Und Monteiro fuhr im Honda als Dritter über die Linie und bescherte seinem Team den ersten WTCC-Podestplatz. Hinter diesem Trio kreuzte Tarquini als Vierter die Linie, O'Young wurde mit deutlichem Rückstand als Fünfter und bester Privatier abgewinkt - vor Tom Coronel (ROAL-BMW) und den Deutschsprachigen.
Franz Engstler (Engstler-BMW) und Fredy Barth (SEAT-Swiss) landeten im ersten Rennen auf dem Guia Circuit auf den Positionen sieben und acht und verwiesen Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) und Tom Boardman (STR-SEAT) auf die restlichen Plätze der Top 10. Aleksei Dudukalo (Lukoil-SEAT) und James Nash (Aon-Ford) gingen indes knapp leer aus und belegten die weiteren Ränge.
Und die Spannung vor dem großen Saisonfinale wächst weiter: Wird Chevrolet das havarierte Auto von WM-Spitzenreiter Huff wieder rechtzeitig flott kriegen? Und können sich die Titelkandidaten von ihren Startplätzen durch das Feld nach vorn arbeiten? Wie geht das Duell der Privatfahrer aus? Viele Fragen, die nur das letzte Rennen des Jahres beantworten kann. In Macao, wo einfach alles passieren kann ...