Michel Nykjaer sorgt mit seinem Erfolg vor Yvan Muller und Rob Huff für einen Chevrolet-Doppelsieg in Moskau - Kämpferischer Mehdi Bennani wird nicht belohnt
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Zweiter Saisonsieg für Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) in der WTCC 2013. Der Däne kämpfte sich von Startplatz zwei aus an Polesetter Mehdi Bennani (Proteam-BMW) vorbei und hielt in der Schlussphase des Rennens auch dem Druck von Yvan Muller (RML-Chevrolet) stand. Auf Platz drei fuhr Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT) ins Ziel. Bennani, der das Rennen bis zur Halbzeit angeführt hatte, wurde für eine kämpferische Leistung nicht belohnt und kam als 16. ins Ziel.
Hinter den Top 3 setzte Pepe Oriola (Tuenti-SEAT) mit Platz vier ein Ausrufezeichen, Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Tom Chilton (RML-Chevrolet), Gabriele Tarquini (Honda), Stefano D'Aste (PB-BMW), Darryl Q'Young (ROAL-BMW) und James Nash (Bamboo-Chevrolet) komplettierten die Top 10. Gesamtsieger Nykjaer gewann auch die Privatfahrerwertung.
Bennani gewann von der Pole-Position aus den stehenden Start. Dahinter reihte sich Nykjaer ein, der den zweiten Startplatz von Charles Ng (Engstler-BMW) geerbt hatte. Auf Platz drei fuhr Tarquini durch die erste Kurve, doch Oriola wagte einen Angriff auf den Italiener. Dieser wehrte sich jedoch gewohnt rustikal und touchierte Oriola hinten links. Der 18-Jährige konnte nur mit Mühe einen Dreher abfangen und fiel auf Platz acht zurück.
Harte Kämpfe um die Podiumsplätze
Während Benani und Nykjaer an der Spitze fuhren, geriet Tarquini unter Druck. Tom Coronel (ROAL-BMW) überholte zunächst den viertplatzierten James Thompson und fuhr in Runde drei dann auch an Tarquini vorbei. Dieser wehrte sich jedoch, wovon Thompson profitierte. Zu dritt nebeneinander flogen die Piloten auf die Zieleingangskurve zu, welche sie nicht optimal erwischten. Dies wollte Huff ausnutzen, auf der Start- und Zielgeraden fuhren nun vier Autos parallel nebeneinander Richtung Kurve eins.
Es kam, wie es kommen musste: Tarquini, Coronel und Thompson gerieten aneinander und kollidierten. Der Lada und der BMW flogen ab, Tarquini fiel auf Platz acht zurück. Thompson musste seinen Lada anschließend in der Box abstellen. Nutznießer waren Huff, der Platz drei übernahm und WM-Spitzenreiter Yvan Muller, der neuer Vierter war.
An der Spitze erhöhte Nykjaer den Druck auf Bennani, der Marokkaner wehrte sich jedoch zunächst verbissen, wobei sich beide Autos berührten. In Runde sieben von 13 gelang dem Dänen jedoch im engen Infield der Strecke ein Überraschungsangriff, den er erfolgreich abschloss und die Führung übernahm. Diese geriet in Runde neun noch einmal in Gefahr, als Nykjear neben die Strecke rutschte. Der Däne konnte das Auto jedoch abfangen.
Muller enteilt in der Gesamtwertung
Dahinter fiel Bennani zurück, Huff und Muller witterten ihre Chance auf Platz zwei. Huff wagte in Runde neun in der letzten Kurve einen Angriff, welchen Bennani jedoch abwehrte. Muller schlüpfte durch und übernahm Platz zwei. Zwei Runden vor Rennende wurde erneut die Schlusskurve der Strecke zur Kampfzone. Huff attackierte Bennani auf der Außenbahn, bei der Abwehr des Angriffs ging der BMW-Pilot aber zu früh aufs Gas, drehte sich und fiel aus den Punkterängen hinaus.
Durch die Plätze eins und zwei in Moskau baute Muller seine WM-Führung auf über 100 Punkte aus. Marc Basseng (Münnich-SEAT) fuhr erneut ein unauffälliges Rennen, welches er auf Platz 13. beendete. Franz Engstler (Engstler-BMW) wurde 15, Rene Münnich (Münnich-SEAT) stellte sein Fahrzeuge zwei Runden vor Rennende an der Box ab.
Fredy Barth (Wiechers-BMW) konnte nach seinem Unfall in der ersten Runde der ersten Rennens nicht zum zweiten Rennen antreten, wo er von Platz drei hätte starten sollen. "Fredy hat sich an der Hand verletzt. Er war im Medical Center und erholt sich jetzt im Truck", berichtet Wiechers-Team-Manager Dominik Greiner. Doch nicht nur der Pilot war angeschlagen. "Das Auto ist stark beschädigt, wir können es innerhalb der 20 Minuten nicht reparieren und bereiten jetzt alles für den Rücktransport in die Werkstatt nach Nienburg vor."
Ngs BMW, der ebenfalls in den Startunfall in der ersten Kurve verwickelt worden war, konnte von den Mechanikern rechtzeitig repariert werden. Da die Engstler-Truppe jedoch frühzeitig mit der Reparatur begonnen und damit gegen die Parc-Ferme-Bestimmungen verstoßen hatte, verlor Ng seinen zweiten Startplatz und musste sich am Ende des Feldes einreihen. Doch schon nach der ersten Runde musste der Engstler-Pilot sein Auto wieder an der Box abstellen.