Yvan Muller vor Tom Chilton und Michel Nykjaer: Chevrolet hatte das zweite Freie Training in Russland im Griff - Technikprobleme bei Honda, viele Ausrutscher
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Der WM-Spitzenreiter ist zurück auf Platz eins: Im zweiten Freien Training der WTCC in Moskau hat Yvan Muller (RML-Chevrolet) wieder das Tempo vorgegeben. Der Franzose unterbot die bisherige Bestzeit seines niederländischen Konkurrenten Tom Coronel (ROAL-BMW) vom Vormittag um rund drei Zehntel und setzte sich knapp gegen seinen Teamkollegen Tom Chilton (RML-Chevrolet/+ 0,042 Sekunden) durch.
Dabei hatte es Muller laut eigener Aussage gar nicht darauf abgesehen, eine schnelle Runde in den russischen Asphalt zu brennen. "Im Freien Training geht es uns nur darum, das Setup des Fahrzeugs richtig einzustellen", meint er. "Erst im Qualifying kommt es auf die Rundenzeit an. Bis dahin schauen wir einfach nach der Balance. Es fehlt noch hier und da, aber so weit scheint das Auto zu passen."
Vor allem bei den beiden RML-Fahrzeugen, denn auf den drittplatzierten Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet/+ 0,295) hatten Muller und Chilton schon ein kleines Polster. Nach einer weiteren Lücke folgte Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT/+0,538) als Vierter vor Coronel (+ 0,570), der in Einheit eins ganz vorn gestanden hatte. Erfreulich aus deutscher Sicht: Marc Basseng (Münnich-SEAT) wurde Sechster.
Motorenprobleme bei Honda
Der WTCC-Neuling klassierte sich in 1:43.890 Minuten (+ 0,623) erstmals an diesem Wochenende unter den Top 10 und ließ dabei Mehdi Bennani (Proteam-BMW/+ 0,646), Stefano D'Aste (PB-BMW/+ 0,919), Gabriele Tarquini (Honda/+ 0,935) und James Thompson (Lada/+ 0,990) hinter sich. Pepe Oriola (Tuenti-SEAT/+ 1,020) und Tiago Monteiro (Honda/+ 1,040) landeten auf den weiteren Positionen.
Für Monteiro war jedoch bereits nach etwa der Hälfte der 30-minütigen Session vorzeitig Schluss gewesen: Mit hochgeklappter Motorhaube stand der Honda Civic mit der Startnummer 18 lange vor der Box, ehe Monteiro schließlich ausstieg. Scheinbar wurde das Auto von Motorenproblemen geplagt, die nicht rechtzeitig gelöst werden konnten. So fuhr Monteiro lediglich sieben Trainingsrunden.
Etwas mehr als das doppelte Pensum spulte Franz Engstler (Engstler-BMW) ab. Der Deutsche landete in 1:44.415 Minuten (+ 1.148) auf Position 13 - vor den beiden russischen Lokalmatadoren Nikolai Karamyschew (Campos-SEAT/+ 1,396) auf Rang 18 und Michail Koslowskii (Lada/+ 1,549) auf Platz 21. Fredy Barth (Wiechers-BMW/+ 1,495) wurde als 20. Abgewinkt, Rene Münnich (Münnich-SEAT/+ 1,916) als 23.
Und wie schon in den beiden vorangegangenen Sessions gab es auch im zweiten Freien Training wieder zahlreiche Zwischenfälle. Vor allem die schnelle erste Kurve machte den Piloten wieder sehr zu schaffen: Dort wurden viele Ausritte und spektakuläre Drifts beobachtet, weil die Piloten noch immer mit dem Gripniveau kämpften. Coronel und Tarquini leisteten sich sogar ein Miniduell mit Lackaustausch...