Warum ein Stadtkurs aus der Sicht der Teams nicht der ideale Ort für den Europa-Abschluss ist und weshalb schon in Porto der Saison-Endspurt beginnt
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Die erste Saisonhälfte liegt bereits hinter den Akteuren der WTCC. Und schon in wenigen Tagen werden sie auch sämtliche Europa-Rennen bestritten haben. Dann macht sich die Meisterschaft auf nach Übersee. Dass der Aufbruch zur großen Reise rund um den Globus aber ausgerechnet auf einen Stadtkurs folgt, stimmt die Beteiligten nicht besonders glücklich. Der Grund: Dort ist das Risiko groß.
Denn wer auf dem Circuito da Boavista größere Schäden an den Autos erleidet, der hat ein Problem, wie Wiechers-Teammanager Dominik Greiner gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt. "Wir verladen die Fahrzeuge direkt in Porto für Südamerika. Und wenn etwas schiefgeht, wird es schwierig für ein Privatteam oder auch für ein Werksteam." Das Transportschiff legt nämlich ab, ohne Wenn und Aber.
Wer sein Material dann nicht an Bord hat, muss es anderweitig auf den Weg bringen. Und das kann ganz schön teuer werden. "Wir haben kein Budget für einen Flug eingeplant", sagt Greiner. Doch das wäre die Alternative für den Fall der Fälle. So bleibt den Teams "höchstens noch der Montag", um alles für die Seereise vorzubereiten, "dann ist Schluss", meint Greiner. Rien ne va plus für die WTCC.
Und zwar bis zum großen Finale im November. "Von unseren Ersatzteilen, die wir in Porto verschiffen, müssen wir schließlich bis Macao leben", sagt Greiner. "Natürlich können wir etwas nachschicken, aber das kostet Geld." Was wiederum die Frage aufwirft, weshalb ausgerechnet ein Stadtkurs an das Ende der Europa-Saison gesetzt wird, wenn dort naturgemäß mit Beschädigungen zu rechnen ist.
"Ich empfinde das als nicht sehr sinnvoll", meint Greiner. "Nach Porto stehen nämlich noch fünf Veranstaltungen an. Und Stadtkurse sind generell eine gefährliche Angelegenheit. Sie sind immer wieder ein Abenteuer." Ein Abenteuer, das für manche Teams die ohnehin schwierige Finanzlage noch weiter verschärfen könnte. Denn Schrott gab es in Porto in der Vergangenheit ziemlich häufig...