Sowohl Yvan Muller in der Fahrerwertung als auch Honda in der Herstellerwertung können schon in Sonoma alles klarmachen und die WM-Titel eintüten
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Matchball im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Schon am viertletzten Wochenende des Jahres könnte die Weltmeisterschaft entschieden werden. In der Fahrerwertung hat Chevrolet-Fahrer Yvan Muller schon eine Hand am WM-Pokal, in der Herstellerwertung steht Honda vor dem ganz großen Triumph. Doch damit bereits in Sonoma die Korken knallen können, braucht es spezielle Szenarien.
Für Muller gestaltet sich die Situation wie folgt: Vergrößert er seinen Vorsprung von derzeit 132 Punkten in den beiden Sprintrennen von Sonoma auf mindestens 166 Punkte, hat er rechnerisch in jedem Fall die Nase vorn. Bei noch 165 ausstehenden Punkten würde er zum zweiten Mal nach 2010 vorzeitig als neuer WM-Titelträger feststehen. Das hängt jedoch stark von den Ergebnissen der Konkurrenz ab.
Muller müsste in den USA-Rennen zwar noch immer gut punkten, doch gleichzeitig dürften seine Verfolger um Michel Nykjaer (132 Punkte zurück) und Gabriele Tarquini (156 Punkte zurück) keine allzu guten Resultate einfahren. Angesichts der bisherigen Punkteschnitts der Topfahrer (Muller: 39; Nykjaer: 22,5; Tarquini: 20,75) ist damit nicht zu rechnen. Zwei Wochen danach in Suzuka schon eher.
Etwas anders gestaltet sich die Lage in der Herstellerwertung. Dort führt Honda mit 661 Punkten sehr deutlich vor dem einzigen Konkurrenten Lada (398). Aktuell beträgt der Vorsprung 263 Zähler, nach Sonoma werden maximal noch 285 Punkte vergeben. Holt Honda in den USA also mindestens 23 Punkte mehr als Lada, reist die japanische Marke mit dem WM-Titel im Gepäck zum Heimrennen.
2011 und 2012 hatte Chevrolet die Entscheidung in der Herstellerwertung jeweils vorzeitig erzwungen, aber nicht so früh, wie es nun Honda gelingen könnte. Ähnliches gilt für Muller in der Fahrerwertung: Er war 2010 rechnerisch schon durch, als die WTCC zum Saisonfinale nach Macao reiste, weil ihm eine nachträgliche Disqualifikation seines Rivalen ein Polster einbrachte, das nicht mehr aufzuholen war.