Chevrolet-Fahrer Pepe Oriola hat im zweiten Freien Training in Macao für eine neue Bestzeit gesorgt, sein Markenkollege Tom Chilton für den bisher heftigsten Unfall
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Macao ist anders. Und überaus tückisch. Das wurde den Fahrern der WTCC beim zweiten Freien Training auf dem Guia Circuit sehr anschaulich vor Augen geführt. Denn sie hatten gerade einmal ihre Einführungsrunden absolviert, als sie per roter Flagge wieder zurück in die Boxengasse geschickt wurden. Tom Chilton (RML-Chevrolet) hatte sein Auto kurz zuvor im mittleren Sektor regelrecht zerlegt.
Unmittelbar nach dem Streckenteil Teddy Ip krachte Chilton erst links in die Leitplanken und hob kurz ab, ehe er nach rechts über die Fahrbahn geschleudert und dort erneut durchgeschüttelt wurde. Einen finalen Klapps erhielt sein Fahrzeug wiederum auf der linken Straßenseite, wo es dann auch, gründlich demoliert, liegenblieb. Chilton selbst schien dem Auto unverletzt zu entsteigen, humpelte aber leicht.
Und es blieb turbulent in Macao: Kurz nach dem Neustart der 30-minütigen Session war Charles Ng (Engstler-BMW) in langsamer Fahrt unterwegs. Bei einem Zwischenfall ausgangs der ersten Kurve hatte sich der Rennfahrer aus Hongkong die rechte Vorderrad-Aufhängung demoliert. Mit einem total krummen Auto kämpfte er sich aber zurück zur Boxengasse - allerdings auch als rollende Schikane.
Oriola schneller als Muller
Glück im Unglück hatte nur wenig später Fredy Barth (Wiechers-BMW): Er drehte sich ausgangs der schnellen Mandarin-Kurve, schlug aber nicht in die Leitplanken ein, sondern konnte seine Fahrt gleich fortsetzen. Als nächstes gerieten Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) und Norbert Michelisz (Zengö-Honda) aneinander: Oriola trennte Michelisz' Auto bei einem Mini-Crash einen Teil der Heckverkleidung ab.
Nachdem Franz Engstler (Engstler-BMW) in der Lisboa-Kurve mit reichlich Übersteuern leicht mit dem Heck in den Reifenstapeln gelandet war, kehrte für wenige Augenblicke Ruhe ein auf dem Guia Circuit. Oriola nutzte dies zu einer Fahrt zu 2:31.027 Minuten, was eine neue Wochenend-Bestzeit und natürlich Platz eins bedeutete. Dann schepperte es wieder: Michael Song (Campos-SEAT) ruinierte sich die Aufhängung.
Zum Schluss blieben größere Positionsverschiebungen also aus. Hinter Oriola klassierten sich Yvan Muller (RML-Chevrolet), Tiago Monteiro (Honda), Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Rob Huff (Münnich-SEAT) in den Top 5. Gabriele Tarquini (Honda), Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet), Michelisz, James Nash (Bamboo-Chevrolet) und Tom Coronel (ROAL-BMW) rundeten die Top 10 ab.
Die weiteren deutschsprachigen Piloten neben Basseng, Engstler und Barth, landeten im breiten Mittelfeld auf den Rängen 15 und 17. James Thompson (Lada) wurde hingegen nur als 33. und Letzter gewertet: Bereits nach einer Runde war er in die Boxengasse zurückgekehrt und ausgestiegen. Genau wie Chilton und Ng absolvierte auch Thompson keine gezeitete Runde.