WTCC-Neuzugang Esteban Guerrieri gewinnt gleich das erste Rennen der Saison 2017: Kommt jetzt das Budget für die zweite Saisonhälfte zusammen?
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Die WTCC-Saison 2017 begann so wie in den vergangenen drei Jahren: Mit dem Sieg eines argentinischen Fahrers zum Saisonbeginn. Doch anders als die Erfolge von Jose-Maria Lopez war der Sieg von Esteban Guerrieri am Sonntag im Eröffnungsrennen von Marrakesch eine große Überraschung. Denn der 32-Jährige bestritt in Marokko erst sein zweites Rennwochenende in der WTCC und fuhr mit einem Chevrolet Curze des Campos-Teams nicht das schnellste Auto des Feldes.
"Vor einem Monat wusste ich noch nicht einmal, dass ich in der WTCC fahren würde. Und jetzt sitze ich hier in der Pressekonferenz", war Guerrieri nach seinem Überraschungserfolg. überwältig.
Dass der WTCC-Neuzugang in Marrakesch um den Sieg würde fahren können, danach hatte es nach dem Qualifying zunächst nicht ausgesehen, denn Guerrieri hatte sich für beide Rennen nur auf Platz elf qualifiziert. Damit wurde er aber nach eigener Einschätzung unter Wert geschlagen. "Das Auto war schnell und besser als Platz elf, aber wegen einer gelben Flagge konnte ich meine Zeit nicht mehr verbessern", sagt Guerrieri. "Das hat mich sehr enttäuscht."
Doch dann hatte er das Glück des Tüchtigen. Durch Strafen gegen Ryo Michigami und Yann Ehrlacher rückte er auf Position neun nach vorne und stand damit in der umgekehrten Startaufstellung des Eröffnungsrennen hinter Tom Coronel in der ersten Reihe.
Coronel vor Guerrieri, so lautete in den ersten Runden des Rennens auch die Reihenfolge an der Spitze. "Ich konnte ihm folgen und sah, dass er beim Bremsen Probleme hatte", so Guerrieri über den Niederländer, dem die Bremsprobleme in Runde 12 zum Verhängnis wurden. "Ich habe geduldig abgewartet, und nachdem er von der Strecke abgekommen war, hatte ich das Rennen im Griff", berichtet Guerrieri.
Der Überraschungssieg von Marrakesch könnte für den Argentinier Gold wert sein, denn bisher ist sein Cockpit bei Campos nur für die ersten vier Saisonrennen sowie sein Heimspiel in Termas de Rio Hondo gesichert. Guerrieri hofft nun, dass er nach diesem Erfolg das notwenige Geld für die weiteren fünf Rennwochenenden zusammenbekommt. "Ich wusste, dass wir die Chance auf ein Podium haben, und dass sie nun so schnell gekommen ist, wird mir sicherlich helfen das notwendige Budget aufzutreiben."