Die Fans der WTCC sind wenig angetan vom Verhalten Yvan Mullers, der in Schanghai gleich in beiden Rennen heftig mit Alain Menu kollidierte
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Damit hat sich Yvan Muller keinen Gefallen getan. Ganz im Gegenteil. Denn statt als WM-Führender zum großen WTCC-Finale nach Macao zu reisen, hat der Chevrolet-Pilot dort nur noch Außenseiter-Chancen. Das hat er sich aber selbst zuzuschreiben, denn Muller war in Schanghai eine Spur zu aggressiv unterwegs. Die Quittung erhielt er auf der Strecke: mehrere Kollisionen und eine Strafe.
Gleich beim Start zum ersten Rennen hatte Muller ein zweifelhaftes Manöver gegen Alain Menu versucht. Letzterer war von der Pole-Position aus gleich in Führung gegangen, doch Muller wagte noch in der ersten Rechtskurve einen Angriff. Dabei knallte er in die Fahrertür seines Chevrolet-Schwesterautos und hinterließ dort eine deutlich sichtbare Reifenspur. Menu blieb jedoch vorn.
Muller hatte mit dieser Aktion keinen Erfolg, verlor aber leicht an Tempo und fand sich plötzlich mitten im Startgetümmel wieder, wo er zum "Spielball" und mehrfach getroffen wurde. Das Ergebnis war ein vorzeitiger Ausfall. Und nach diesem "Nuller" war der Druck im zweiten Rennen natürlich groß. Erneut fand sich Muller dann hinter Menu wieder. Und erneut probierte Muller ein zweifelhaftes Manöver.
Er scheiterte erneut. Mehr noch: Muller traf Menu am Ende der Zielgeraden so unglücklich, dass sich Menu wegdrehte und die Führung verlor. Diese schnappte sich Rob Huff, der später auch den Sieg einstrich. Muller und Menu kamen auf den Positionen zwei und drei über die Linie. Eine nachträglich ausgesprochene Strafe warf Muller aber noch aus den Punkterängen - und in der WM weit zurück.
Als ob das nicht schon genug wäre: Viele Freunde scheint sich Muller mit diesen Aktionen nicht gemacht zu haben - weder im Chevrolet-Werksteam noch bei den Fans der WTCC. Die Leser von 'Motorsport-Total.com' äußerten sich Rahmen einer Umfrage jedenfalls klar und deutlich: Was Muller in Schanghai getan habe, "geht gar nicht", finden 33 Prozent der insgesamt rund 300 Stimmen.
14 Prozent gaben an, dass Muller seit China bei ihnen "unten durch" sei, während 13 Prozent für eine Sperre des aktuellen Tourenwagen-Weltmeisters plädieren. 17 Prozent werten die Zwischenfälle um Muller und Menu als "normale Härte im Zweikampf". Die restlichen 23 Prozent meinen schlicht: "Das war unglücklich." Und das vor allem für den Titelkampf - bei einem Rückstand von jetzt 41 Punkten ...