Yvan Muller durfte bei der FIA-Gala in Paris zum vierten Mal die WM-Trophäe entgegennehmen, während Honda zum ersten Mal geehrt wurde
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Es war der Moment auf den sich Yvan Muller lange vorbereiten konnte: Schon in Suzuka wusste der Franzose, dass er am gestrigen Abend auf der FIA-Gala in Paris den Weltmeisterpokal aus den Händen von FIA-Präsident Jean Todt entgegennehmen konnte. Zum vierten Mal nach 2008, 2009 und 2011 durfte der Chevrolet-Pilot bereits die Trophäe als WTCC-Meister entgegennehmen, doch diesmal war es für ihn irgendwie anders.
"Der Titel hat einen besonderen Geschmack, weil ich vor Beginn der Saison nicht einmal ein Auto hatte", beschreibt der Franzose bei der Übergabe des Pokals. "Das Programm wurde erst einen Monat vor Monza endgültig beschlossen. Es war schon ein Sieg, überhaupt in der Startaufstellung zu sein. Auch danach war es schwierig, weil wir mit geringem Budget konkurrenzfähig sein mussten, was viele Probleme mit sich gebracht hat, wie zum Beispiel eine deutliche Reduzierung der Testzeit."
"Aber dennoch sind wir wieder Meister geworden, auch ohne die Unterstützung eines Herstellers", sagt der RML-Pilot stolz. Im kommenden Jahr wird Muller allerdings wieder einen werksunterstützten Boliden unter seinem Hintern wissen, wenn er an der Seite von Rallye-Legende Sebastien Loeb zusammen mit Citroen erneut nach dem Titel greifen will.
Für die Franzosen wird es die Debütsaison, ein anderer Hersteller hat sein Premierenjahr gerade erst hinter sich gebracht - und das erfolgreich. Honda krönte die erste Saison in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft mit dem Gewinn des Herstellertitels und wurde gestern Abend mit dem entsprechenden Pokal ausgestattet. Entgegengenommen hat ihn stellvertretend William de Braekeleer, Hondas Motorsport-Direktor in Europa.
"Diese Weltmeisterschaftsehre für Honda ist eine große Belohnung für jeden, der so hart an diesem Programm gearbeitet hat, egal ob auf der Strecke oder zuhause in Japan, Italien und Ungarn", sagt de Braekeleer. "Dank der fortwährenden Hingabe und Expertise der Leute bei JAS, Zengö, Mugen sowie Honda R&D - und nicht zu vergessen dem Talent von Gabriele Tarquini, Tiago Monteiro und Norbert Michelisz - haben wir vier Siege und 16 weitere Podestresultate erreichen können."
"Das ist etwas, das einem ein echtes Gefühl von Stolz für ein erstes Jahr in der WTCC gibt. Und natürlich ist es unser Ziel, 2014 sogar noch besser zu werden", so der Motorsport-Direktor abschließend. Für Honda war es der erste Weltmeistertitel bei der FIA seit dem letzten Triumph als Motorenhersteller mit McLaren 1991.