Gabriele Tarquini war sich mit Lada schon für die WTCC-Saison 2017 einig, muss sich nach dem Rückzug der Russen nun aber ein neues Cockpit suchen
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Der Rückzug von Lada am Saisonende aus der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) war Anfang November eine große Überraschung - auch für die Werksfahrer des russischen Herstellers. Gabriele Tarquini steht so wie schon im Vorjahr nach dem Aus bei Honda wieder einmal vor der Cockpitsuche, obwohl er bei Lada schon für die Saison 2017 verlängert hatte.
"Es ist schade, dass wir nicht weitermachen können. Ich war mir mit Lada schon einig, denn wir haben ein wirklich gutes Auto", wird Tarquini von 'TouringCarTimes' zitiert. Der Rückzug von Lada überrascht den Italiener vor allem aus sportlicher Sicht, war es mit dem Doppelerfolg in Moskau und weiteren Podiumsplatzierungen doch die erfolgreichste Saison von Lada in der WTCC. "Ich bin mit meiner Saison sehr zufrieden. Wir haben den Lada durch gemeinsam Anstrengungen deutlich verbessert", stellt Tarquini fest.
Doch das nutzt ihm nun wenig, nachdem der russische Hersteller sein WTCC-Programm aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten eingedampft hat. Nun steht Tarquini wie schon vor zwölf Monaten zu einem sehr späten Zeitpunkt der Saison ohne Vertrag für 2017 da. "Ein paar Cockpits sind noch zu haben. Ich habe große Erfahrung im Motorsport", gibt der 54-Jährige eine Bewerbung ab.
Doch attraktive Cockpits gibt es in der WTCC allenfalls noch bei Volvo, die ihr Team 2017 aufstocken wollen. Eine Rückkehr zu Honda scheint hingegen unwahrscheinlich, weshalb Tarquini auch den Markt außerhalb der WTCC sondiert. "Natürlich sehe ich mich auch in anderen Serien um, aber noch habe ich die Chance, weiter in der WTCC zu fahren", sagt er.
Und genau das wäre auch der Wunsch des WTCC-Urgesteins. "Ich liebe diese Serie, die WTCC ist Teil meines Lebens", sagt Tarquini. "Wenn man die alte ETCC mitrechnet, fahre ich seit Ende 2002 hier. Das ist eine ziemlich lange Zeit."